logo

Zwei Gründer angeklagt

Nach Missbrauchsvorwürfen des Ostschweizer LGBTQ+-Vereins sagt Sascha Schmid: «Es scheint, als liege noch mehr im Verborgenen»

Nachdem bekannt wurde, dass zwei Leiter des LGBTQ+-Vereins «Sozialwerk.LGBT+» wegen sexuellen Handlungen mit Jugendlichen angeklagt sind, geht die SVP-Fraktion auf die Barrikaden. Es könnte sein, dass bald noch mehr strafbare Handlungen ans Tageslicht kommen.

Manuela Bruhin am 25. April 2024

Es sind schockierende Vorwürfe, die der Tagesanzeiger jüngst ans Licht beförderte. Zwei Leiter des Ostschweizer LGBTQ+-Vereins «Sozialwerk.LGBT+» sollen laut den Berichten angeklagt sein, weil sie sich mehrfach an zwei 17-Jährigen vergriffen hätten. «Das Ganze ist umso stossender, weil die zwei Gründer anscheinend ihre Machtposition ausgenutzt haben – in einer Situation, die grundsätzlich für die Jugendlichen ohnehin schon grosse Herausforderungen mit sich bringt», sagt SVP-Fraktionspräsident Sascha Schmid im Gespräch. «Noch schlimmer ist das Ganze, weil die Institution mit staatlichen Geldern von den Kantonen St.Gallen und Graubünden sowie der Stadt Chur unterstützt wird.»

Die Fraktion hat nun eine Einfache Anfrage eingereicht, um herauszufinden, ob und welche Kontrollmechanismen greifen, damit nachverfolgt werden kann, wie das gesprochene Geld eingesetzt wird.

Denn, so Schmid, könne es durchaus sein, dass noch weitere Sachen im Verborgenen liegen. «Einen Tag, nachdem wir den Vorstoss eingereicht haben, hat mich ein ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins kontaktiert», so Schmid weiter. Zwar kann er derzeit noch keine Einzelheiten über das Gespräch bekannt geben. Doch liegt die Vermutung nahe, dass im weiteren Verfahren weitere Missstände aufgedeckt werden könnten.

Die Staatsanwaltschaft St.Gallen soll inzwischen ein Strafverfahren gegen die Beschuldigten eingeleitet haben. Für Schmid erhärtet sich nach dem Gespräch der Verdacht, dass an den Anschuldigungen etwas dran sei. «Es kann nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern solche Machenschaften mitfinanziert werden. Wir fordern, dass man auch künftig vermehrt einen Blick darauf hat, wie und wo solche Beträge eingesetzt werden.»

(Bild: Depositphotos/PD)

Highlights

Nach Kommentar von Stefan Schmid

Interessenkonflikt beim Tagblatt-Chefredaktor?

am 07. Mai 2024
Lehrperson filmte heimlich

Nach den Übergriffen an der St.Galler «Flade» sagt Psychologe: «Wenn man nicht ernst genommen wird, kommt ein Gefühl von Ohnmacht auf»

am 08. Mai 2024
Lage entspannt sich wieder

Nach Missbrauchsskandal der Kirche sagt Thomas Franck: «Es gab sehr viele Kirchenaustritte, aber nicht so viele, wie ich persönlich befürchtet habe»

am 05. Mai 2024
DG: DG: Politik

Fragmentierung ist nicht das Problem, sondern das Wesen der digitalen Gesellschaft.

am 06. Mai 2024
Banker-Saläre

Es ist völlig in Ordnung, wenn Sergio Ermotti 14 Millionen Franken Lohn erhält

am 03. Mai 2024
Mangelndes Interesse?

Weil das Umfeld nicht vergessen werden darf: In St.Gallen sollen Angehörige psychisch Kranker ein Gehör finden

am 07. Mai 2024
20 Jahre Jubiläum

Bianca Mosimann feiert das Jubiläum ihres Coiffeurgeschäfts in St.Gallen: «Es war eine gute Zeit, und ich würde keinen Tag davon missen wollen»

am 06. Mai 2024
Zoomer Agency

Funktioniert Werbung überhaupt noch? Die St.Galler Werbeagentur sagt: «Hochwertiger Content auf TikTok geht oft unter»

am 09. Mai 2024
Serie «Warbird»

Nach einem Einsatz über Augsburg musste ein Bomber im Rheintal zur Landung ansetzen

am 08. Mai 2024
Serie «Warbird»

Der «Death Dealer»: Erster amerikanischer Bomber landet in der Schweiz

am 05. Mai 2024
Positive Dynamik fortsetzen

So sieht die neue St.Galler Departementsverteilung aus

am 08. Mai 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Manuela Bruhin

Manuela Bruhin (*1984) aus Waldkirch ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.