Dänu Wisler legt mit «Die Weiberbüchse (Band 2)» sein fünftes Buch vor. Es handelt sich dabei um historische Erzählungen aus der Schweiz. Das Vorwort stammt aus der Feder von Bundesrat Ueli Maurer.
Text: Ernst Züst, Rheinach
Dänu Wisler hat es nicht leicht. Mit seiner 2020 vorgelegten Gölä-Biographie wurde er Gegenstand einer kulturpolitisch hochbrisanten Kontroverse. «Gölä-Biographie sorgt für Zoff», titelte der Blick. Ob es sich beim Titel seines neuen Buches «Die Weiberbüchse (Band 2)» um einen Fall von illegitimem Sexismus handelt, mögen die unter sich ausmachen, die eine solche Diskussion für nötig halten.
Viel interessanter ist hingegen die literarische Auseinandersetzung mit Wisler. Zunächst ist er ein hervorragender Erzähler. Er kreiert Figuren von übergeschichtlicher Gültigkeit und nimmt den Leser hinein in deren Gefühls- und Erlebniswelt. Sei es der Ritt eines Kuriers durch Feindesland, das erotische Spiel zweier Liebenden, oder der Auftritt des Teufelsgeigers an einem geheimen Tanzfest – stets lesen sich die Texte so, als wäre man dabei. Dabei richten sich die Plots nicht nach leicht durchschaubaren Schwarz-Weiss-Schemen.
Die Geschichten kommen unterhaltsam daher und sind leicht zu lesen, entpuppen sich aber beim zweiten Blick als kulturelle und geschichtliche Goldminen. Die Handlungen des neuen Buches sind eingefügt in den Zeitrahmen des Franzoseneinfalls von 1798 und des Russlandfeldzugs von 1812, und bieten ein detailliertes Wissen über Land und Leute, Geographie und Geschichte der damaligen Schweiz, insbesondere des Emmentals.
Mit «Die Weiberbüchse (Band 2)» richtet der Autor den Blick auf eine Epoche die historisch breit aufgearbeitet ist. Dabei hat er aber einen Ansatz gewählt der neue Perspektiven eröffnet. Oder wie es Alice Hofer in ihrer Rezension schreibt: «Dänu Wisler beherrscht und zelebriert die äusserst attraktive Vermischung von akribischer Recherche, blühender Phantasie, faktenbasierten wie auch fiktiven Ereignissen und authentischen Personen. Er versteht die Kunst, ein unbefangenes, einfühlsames und eindrückliches Bild unserer Vorfahren zu zeichnen, das sich wie ein Aha-Erlebnis liest: süffig, unterhaltsam, ergreifend, lehrreich.»
Am 1. Oktober (20.00 Uhr) präsentiert Dänu Wisler sein neues Buch anlässlich eines Konzertes im Haus Eckstein, Rheineck.
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