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Amt bleibt in Toggenburger Hand

Und nun der Nationalrat?

SVP-Politiker Ivan Louis war ein Jahr lang Kantonsratspräsident. Strebt er nun einen Sitz in Bern an? Im Gespräch erläutert der Nesslauer seine Ambitionen und zeigt sich erfreut darüber, bald wieder mehr Kontrolle über die eigene Agenda zu haben.

Marcel Baumgartner am 07. Juni 2018

Das Präsidium des St.Galler Kantonsrats geht von einem Toggenburger an eine Toggenburgerin. Nächste Woche dürfte Imelda Stadler, Gemeindepräsidentin von Lütisburg und FDP-Mitglied, gewählt und damit Nachfolgerin von Ivan Louis aus Nesslau werden. Im Gespräch erklärt der SVP-Politiker, was das Amt beinhaltet und weshalb es grundsätzlich eine geringe Bedeutung hat.

Ivan Louis, Ihr Jahr als Kantonsratspräsident geht zu Ende. Wie lautet Ihr Fazit in drei Sätzen?

Es war ein grosses Privileg, dass ich dieses Amt in den vergangenen zwölf Monaten ausüben durfte. Die vielen sehr unterschiedlichen Begegnungen im ganzen Kanton und darüber hinaus werden mir lange in positiver Erinnerung bleiben. Eine äusserst lehrreiche Zeit.

Geht es bei dieser Funktion in erster Linie um repräsentative Aufgaben?

Das Amt hat grundsätzlich zwei Aspekte: Die Führung des Rats gegen innen und die Repräsentation gegen aussen. Für mich hatte die Sicherstellung des geordneten, möglichst effizienten Ratsbetriebs eindeutig Priorität.

Was war rückblickend das absolute Highlight?

Es gab viele Höhepunkte, auf die ich gerne zurückblicke. Zum Beispiel meine Ratspräsidentenfeier in Nesslau oder die OLMA mit dem Gastkanton Thurgau.

Gab es auch negative Aspekte?

Vereinzelt hat es mich gestört, dass ich im Rat nicht aktiv mitdiskutieren konnte. Zudem freue ich mich, wenn ich jetzt wieder mehr Kontrolle über meine eigene Agenda habe.

Wie ist Ihre persönliche Einschätzung: Weiss die Allgemeinheit überhaupt, wer aktuell das Präsidium inne hat bzw. dass es eine solche Funktion überhaupt gibt?

Ich glaube ausserhalb von politisch sehr interessierten Kreisen hat das Amt nur eine geringe Bedeutung. Entsprechend kennt man den Amtsinhaber meist nicht. Wollte man die Bedeutung des Parlamentspräsidiums erhöhen, müsste man die Amtsdauer wohl erhöhen. Dann wäre es aber kaum mehr mit dem Milizsystem kompatibel – und das wäre zu bedauern.

Wie geht es politisch nun weiter? Streben Sie beispielsweise einen Sitz im Nationalrat an?

Diese Frage wird mir aktuell sehr oft gestellt. Ich plane keine Kandidatur für den Nationalrat. Meine Partei verfügt über zahlreiche Personen, die besser für eine Nationalratsliste geeignet sind als ich. Erfreulicherweise insbesondere auch viele jüngere Personen. In der Junisession werde ich von der SVP-Fraktion für die Rechtspflegekommission nominiert. Ich werde mich dort einbringen. Und ich freue mich auch bereits, wieder in vorberatenden Kommissionen mitwirken zu können.

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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