Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine ergänzende Information zu einem im Printmagazin «Die Ostschweiz» publizierten Artikel. Das Magazin kann via abo@dieostschweiz.ch bestellt werden.

Das Toggenburg befindet sich gefühlt in einer Abwärtsspirale. In der Politik spürt man das etwa, weil es zu oft um Bewahrung des Status Quo geht. Es braucht bereits viel Energie dafür, dass künftige Generationen im Toggenburg nicht schlechter leben als bisherige. Andernorts engagiert man sich für Neues, Innovatives und Zukunftgerichtetes – im Toggenburg vielfach primär für das Bisherige. Und im Engagement für das Bisherige bekämpft man sich natürlich gerne selbst im Thur- und Neckertal. Diese Abwärtsspirale gilt es zu durchbrechen, vor allem in den Köpfen von uns Toggenburgern. Als Toggenburger müssen wir mehr Optimismus wagen. Dann können wir aus den Schwächen der Region auch Chancen für die Zukunft entwickeln.

Der hohe Leerwohnungsbestand etwa bedeutet auch, dass es Wohnfläche zu erschwinglichen Preisen gibt. Diese Wohnungen und Häuser lassen sich gerne mit einem individuellen Lebensstil vereinen. Der Lebensraum ist mittlerweile oftmals gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Mit den Umfahrungen von Bütschwil und Wattwil rückt das obere Toggenburg in den nächsten Jahren zudem näher zu den benachbarten Regionen. Genau im oberen Toggenburg dürften in den nächsten Jahren noch zahlreiche neue Immobilien entstehen. In der fortschreitend digitalisierten Arbeitswelt werden dezentrale Strukturen generell attraktiver. Der ländliche Raum gewinnt damit zusätzlich an Lebensqualität.

Die Corona-Pandemie zwingte uns in vielen Bereichen zum Umdenken. Mindestens meine und jüngere Generationen konnten sich das schon gar nicht vorstellen: Ausserordentlich geschlossene Geschäfte und vereinzelt leere Regale. Die Behörden griffen – richtigerweise – tief in die individuelle Freiheit ein. Social Distancing war «geboren». Nirgends würde ich das lieber machen als im Toggenburg mit seiner weitläufigen, intakten Natur.