In St.Gallen bietet das Hospiz seit fünf Jahren einen Ort für würdevolles Sterben. Am Donnerstag haben sich Initianten, Mitarbeitende und Unterstützer der Villa Jacob zu einer Feier getroffen. Dabei wurde das Buch «Lebwohl» vorgestellt, das Geschichte und Gegenwart der Villa Jacob nachzeichnet.
Das Hospiz St.Gallen teilt mit:
In St. Gallen gibt es mit dem Hospiz seit fünf Jahren einen Ort, wo Sterbende in Geborgenheit und Würde ihre letzten Lebenstage verbringen können. Um diesen Meilenstein zu würdigen, trafen sich Initianten, Mitarbeitende und Unterstützer der inzwischen in der Villa Jacob untergebrachten Institution zu einer Feier. Dabei wurde auch das soeben erschienene Buch «Lebwohl» vorgestellt, das Geschichte und Gegenwart der Villa Jacob nachzeichnet.
Im Gesundheitssystem fielen schwer kranke und sterbende Menschen lange Zeit zwischen Stuhl und Bank. Auch in der Ostschweiz fehlte ein Ort, wo sie ihre letzten Tage in Ruhe verbringen und würdevoll Abschied nehmen konnten. Drei engagierte Pflegefachpersonen nahmen dies vor bald 15 Jahren zum Anlass, ein Konzept für ein Hospiz auszuarbeiten. Die Initianten fanden rasch kompetente Unterstützung, dennoch war es ein langer und beschwerlicher Weg, bis 2018 in einem Provisorium das Hospiz St. Gallen eröffnen konnte.
Auf Spenden angewiesen
Seit 2021 ist das Hospiz in der ebenso stilvoll wie zweckmässig renovierten Villa Jacob untergebracht. Professionell und liebevoll gepflegt können hier sieben Bewohnerinnen und Bewohner ein letztes Zuhause finden. Das Bedürfnis für ein solches Angebot in der Ostschweiz ist gross, weshalb künftig neun Plätze angeboten werden. Die spezielle palliative Pflege im Hospiz wird durch die verschiedenen Kostenträger nur zum Teil gedeckt. Der Betrieb des Hospizes St. Gallen ist darum nur dank der anhaltend grosszügigen Unterstützung von verschiedenen Spendern möglich.
Das fünfjährige Bestehen des Hospizes wurde gestern an einem Festakt in der benachbarten Militärkantine gefeiert. Gleich vier medizinische Kapazitäten strichen dabei in Anwesenheit von vielen Mitarbeitenden des Hospizes die wertvolle Arbeit der von Pflegenden geleiteten Institution heraus: Christoph Hürny (Pionier der Psycho-Onkologie, heute Präsident des Vereins Hospiz St. Gallen), Thomas Cerny (Onkologe, Vizepräsident), Daniel Büche (Onkologe, früherer Palliativmediziner am Kantonsspital St. Gallen, Festredner) und Bruno Damann (St. Galler Regierungsrat, Allgemeinmediziner). Am Festakt zugegen waren auch zahlreiche Vereinsmitglieder und Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik.
Buch über das Leben in der Villa Jacob
An der Jubiläumsfeier wurde auch das neu erschienene Buch «Lebwohl» vorgestellt, dessen Produktion durch das grosszügige Sponsoring einer dem Hospiz nahestehenden St. Galler Familie ermöglicht wurde. Autor Philipp Landmark gibt einen Einblick in das letzte Zuhause für schwerkranke Menschen; das Buch soll aber bewusst auch dazu anregen, selbst über essenzielle Fragen von Leben und Tod nachzudenken.
Neben der heutigen Bestimmung als Hospiz wird in «Lebwohl» auch die Geschichte der 1874/1875 von Johann Christoph Kunkler für den reichen Kaufmann Viktor Jacob erbauten Villa beleuchtet. Schon ab 1933, als die Barmherzigen Brüder die Liegenschaft übernahmen, wurde sie für Pflegezwecke genutzt. In guter Erinnerung ist die spektakuläre Verschiebung der Villa Jacob im Rahmen eines Bauprojekts im Jahre 2017.
(Bild: PD)
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