Die Ostschweiz, bekannt als unternehmerische Innovationshochburg, erstreckt sich mit zahlreichen Perlen vom Rheintal bis ins Fürstenland. Wie optimiert man für ausländische Mitarbeitende das Arbeiten in dieser Region? Antworten liefert Catherine Gisler, HR-Leiterin der Metrohm AG in Herisau.
Catherine Gisler ist eine erfahrene HR-Fachfrau. Seit über sechs Jahren ist sie bei der Metrohm AG tätig und bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Personalwesen mit. Sie ist überzeugt: „Eine gute Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt macht ausländische Mitarbeitende wertvoller und erfolgreicher. Dieser Prozess beginnt bereits bei der Rekrutierung.“ Im Bewerbungsverfahren bei der Metrohm AG lernen ausländische Kandidatinnen und Kandidaten ihre potenziellen Arbeitskameraden kennen, um ein klares Bild des Arbeitsumfelds zu bekommen. Passt es für beide Seiten, bietet das Unternehmen nach der Anstellung Übergangswohnungen an und unterstützt fremdsprachige Mitarbeitende bei der Suche nach dauerhaften Wohnlösungen sowie bei familiären Themen wie Kinderbetreuung und Schule. Dieser Relocation-Prozess wird von der HR-Abteilung initiiert und von spezialisierten externen Beratern eng begleitet. Neue Mitarbeitende erhalten einen „Götti“, der sie während der gesamten Einführungszeit unterstützt. „Unsere Mitarbeitenden sind es gewohnt, neue Kolleginnen und Kollegen zu integrieren “, so Catherine Gisler. Diese Unterstützung empfinden ausländische Fachkräfte als äusserst wertvoll.
Wissen um das Sozialsystem
Um ausländische Mitarbeitende mit der Schweizer Arbeitskultur vertraut zu machen, nimmt sich die HR-Abteilung der Metrohm AG viel Zeit, um Anstellungsbedingungen, Versicherungen und das 3-Säulen-Prinzip der Schweizer Vorsorge zu erklären. Die auf Relocation spezialisierten Berater stehen den fremdsprachigen Mitarbeitenden und ihren Familien bei Behördengängen, Bankangelegenheiten und der Wohnungssuche zur Seite. Die soziale Integration und das Wohlbefinden ausserhalb der Arbeitszeit werden durch die jeweiligen Teammitglieder gefördert. Viele ausländische Mitarbeitende treffen sich in ihrer Freizeit und teilen ihre Erfahrungen mit anderen Zuzügern. „Erfolgreiche Anstellungen hängen stark von der Integration der ganzen Familie ab“, betont Catherine Gisler. Sprachliche Unterstützung bietet die Metrohm AG in Form von Deutsch- und Englischkursen an. Dies erleichtert die Integration und fördert das gegenseitige Verständnis im Arbeitsalltag. Zudem werden kulturelle Unterschiede situativ durch externes Training adressiert. „Unsere Führungskräfte sind sensibilisiert und daran gewöhnt, mit verschiedenen Nationalitäten zusammenzuarbeiten“, fügt Catherine Gisler hinzu.
Sehr positive Rückmeldungen
Zur langfristigen Bindung ausländischer Mitarbeitenden setzt die Metrohm AG auf die gleichen Personalentwicklungsmassnahmen wie bei Schweizer Mitarbeitenden. Zudem wird eine Weiterbeschäftigung bei ausländischen Tochtergesellschaften unterstützt, wenn Mitarbeitende in ihr Heimatland zurückkehren möchten. Die Rückmeldungen der ausländischen Mitarbeitenden sind laut Catherine Gisler sehr positiv. Sie schätzen den offenen und hilfsbereiten Umgang ihrer Kolleginnen und Kollegen sowie das Arbeitsumfeld und die Nähe zur Natur. Viele bevorzugen das Wohnen in grösseren Städten wie St.Gallen, Wil oder Winterthur.
Eigenheiten des Wilden Ostens
Trotz intensiver Vorbereitung wird der Prozess der Relocation oft unterschätzt, und die Sehnsucht nach der Heimat kann gross sein. „Gemäss unseren Erfahrungen bieten Winterthur und Zürich im Vergleich zur eher ländlich geprägten Ostschweiz mehr Integrationsmöglichkeiten“, erklärt Catherine Gisler. Ein Beispiel: Behördengänge sind oft schwieriger, da die Verständigung in Englisch im Wilden Osten nicht immer selbstverständlich ist. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen Zeit und Personal in den Relocation-Prozess investieren – so wie es die Metrohm AG tut. Dadurch werden die Weichen für eine erfolgreiche Integration und das Wohlbefinden ihrer ausländischen Mitarbeitenden im Wilden Osten gestellt.
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