Auch Mönche machen Ferien: drei Wochen pro Jahr dürfen sie sich eine Auszeit vom Klosterleben nehmen. Allerdings soll diese Auszeit «benediktinisch massvoll» sein. Wie Abt Emmanuel seine Ferien verbringt und was es mit der «Psychorunde» auf sich hat, verrät er im heutigen Blogbeitrag.
Ferientage haben in unserer Gesellschaft einen festen Platz. Auch in einem Kloster gehören sie dazu. Drei Wochen stehen einem Mönch mit ewiger Profess zur Verfügung, doch möchten diese Tage benediktinisch massvoll gestaltet sein. Wenn ich in unsere Gemeinschaft blicke, dann verbringen etliche Mitbrüder diese Tage bei der Familie, mit und bei Freunden oder in anderen klösterlichen Gemeinschaften.
Ich selber verbringe seit Jahren zwei Wochen in einer anderen klösterlichen Gemeinschaft. Es sind stille Tage, die mit lesen und wandern durchwoben sind, nur unweit von unserer Abtei entfernt.
Die verbleibenden sieben Tage teile ich mit zwei Mitstudenten aus meiner Studienzeit im Priesterseminar. Wir treffen uns in den Pfarrhäusern der beiden oder bei mir im Kloster im Dreijahresturnus.
Inhalt dieser Tage ist der Austausch, das gemeinsame Beten und oder Kochen, kulturelle Aktivitäten und – immer ganz wichtig – die sogenannte «Psychorunde».
Obwohl wir uns durchs Jahr nur wenig austauschen, steht das Persönliche in diesen Tagen im Mittelpunkt. Themen, wie meine Gottesbeziehung, meine Freuden und Ängste als Mönch und Priester, die Kirche etc. finden in diesen «Psychorunden» Raum, vielleicht ein Echo, aber ganz sicher ein Mittragen und ein Gehört werden.
Das sind Ferientage, wie ich sie liebe.
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