Modetrends kommen und gehen. Die einen halten sich länger, die anderen weniger lang und wieder andere erleben von Zeit zu Zeit eine Renaissance – zumindest ikonische Teile wie etwa die übergrossen Schulterpolster der 1980er-Jahre, Flower-Power-Motive oder die nicht totzukriegenden Trenchcoats.
Entsprechend lohnt es sich, das eine oder andere Stück aus der hintersten Schrankecke hervorzukramen oder in einem Secondhandladen nach einem Retro-Schnäppchen Ausschau zu halten. Kurzum: Was heute out ist, kann morgen wieder in sein, sprich nichts vorschnell entsorgen.
Stil ist nicht gleich Style
Viele Menschen meinen, sie müssten sich immer eins zu eins an aktuellen Modetrends orientieren, um als stilsicher wahrgenommen zu werden. Dem ist nicht so! Sicher ist es nicht schlecht, sich über den State of the Art auf dem Laufenden zu halten. Stil zu haben, bedeutet allerdings gerade nicht, sich am Mainstream zu orientieren, sprich bloss stylisch zu sein und sich so dem Konformitätsdruck zu beugen. Vielmehr geht es darum, den eigenen Stil zu finden. Modetrends und Stilikonen wie Coco Chanel, Audrey Hepburn oder Grace Kelly können hierbei Inspiration sein, ergänzt um eigene Klassiker wie eine geerbte Louis-Vuitton-Tasche mit einer leichten Patina, ein Hermès-Foulard der ersten grossen Liebe oder die Cartier-Uhr der Firmung.
König Charles III., die Sex Pistols und Hello Kitty sind out
Auch 2023 dürfen wir uns in Filmen und Serien wie «Downton Abbey», «Gosford Park» oder «Wiedersehen mit Brideshead» von der Upperclass inspirieren lassen, in Sachen Mode allerdings nicht. Bootsschuhe, der um die Hüfte gebundene, pastellfarbene Pullover und Poloshirts sind definitiv out. Ebenso sollte man Kleidungsstücke aus Leder, mit Nieten und Nadeln – Stichwort «Punk Style» – tunlichst im Schrank lassen. Punktete man 2022 noch mit knallig-künstlichen Farben wie Magenta, Cyan und Yellow sowie dem einen oder anderen Motiv im Hello-Kitty-Stil, sollte man dieses Jahr die Finger davon lassen, sofern man nicht an eine Anime- und Manga-Convention geht.
Gordon Gekko, Britney Spears und Jimi Hendrix sind in
Es muss nicht unbedingt eine Sportjacke der 1980er-Jahre sein, aber bunt ist dieses Jahr angesagt, zumindest wenn es um Leggins geht. Erinnern Sie sich noch an die 1990er-Jahre? Viele liessen sich ein Arschgeweih stechen, Hip-Hop bescherte uns Kleider in unnötigen Übergrössen und dann gab es noch den Girlie-Look von Blümchen und Co. Hierauf können wir nach wie vor verzichten. Mit weiten Schnitten mit Tüll und Spitze in Schwarz wie anno dazumal von Yves Saint Laurent lassen sich allerdings positive Akzente setzen. Und last, but not least: Ein bisschen Woodstock geht 2023 auch. Ob Schlaghosen, florale Motive oder Fransen, spielt hierbei keine Rolle.
Pat von Engsberg (*1967) ist gelernte Kauffrau, Verwaltungsrätin und Geschäftsleitungsmitglied der Agentur am Flughafen sowie Inhaberin und Geschäftsführerin des Offline- und Online-Brandstores PvE Closet an der Schmiedgasse 22 in St.Gallen.
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