Jan Henric Bogen.
Das Theater St.Gallen startet im September mit der Urauffu?hrung des Schauspielprojekts HotSpotOst in die Spielzeit 2021/2022. Insgesamt stehen in der kommenden Saison 19 neue Produktionen auf dem Spielplan.
Das Programm in der Sparte Musiktheater trägt erstmals die Handschrift des neuen Operndirektors Jan Henric Bogen; im Bereich Musical steht eine weitere Weltpremiere auf dem Programm. Die Konzerte des Sinfonieorchesters St.Gallen tragen stimmungsvolle Titel wie Lebensstürme, Fantasie oder Nostalgie, den fulminanten Saisonabschluss bildet eine konzertante Aufführung von Porgy and Bess.
Wechsel in der Operndirektion: Jan Henric Bogen übernimmt
Auf die Spielzeit 2021/2022 tritt Jan Henric Bogen sein Amt als Operndirektor an. Der studierte Musikwissenschafter, Kulturmanager und Jurist war von 2016-2021 stellvertretender Intendant an der Opera Vlaanderen in Antwerpen und Gent und amtete zudem in den Jahren 2019 und 2020 als Intendant beim Kurt Weill Fest in Dessau. Mit einem teilweise neu zusammengestellten Ensemble und Gästen aus aller Welt präsentiert Bogen ein Programm, das von starken Frauen geprägt ist.
Jan Henric Bogen.
Musiktheater
Das Programm des Musiktheaters steht unter dem Motto: Herstory. Es geht um starke Frauenfiguren auf der Bühne – ganz überwiegend in den Händen von starken Regisseurinnen und Dirigentinnen. Zwei Klassiker des Opernrepertoires, Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflöte und Giuseppe Verdis La traviata, werden eingerahmt von zwei Raritäten aus Nord- und Südamerika. Den Auftakt der Opernsaison macht als europäische Erstaufführung Breaking the Waves der US-amerikanischen Komponistin Missy Mazzoli nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier, zum Saisonabschluss kommt im UM!BAU die Tango-Oper María de Buenos Aires von Ástor Piazzolla auf die Bühne. Als Freilichtoper auf dem Klosterhof erlebt an den 17. St.Galler Festspielen Pjotr I. Tschaikowskys Die Jungfrau von Orléans ihre St.Galler Erstaufführung. Im Bereich Musical steht im Februar mit Lady Bess von Michael Kunze und Sylvester Levay eine weitere Weltpremiere an. Ergänzt wird das Musicalprogramm mit den Wiederaufnahmen von Wüstenblume und Jesus Christ Superstar.
Tanz
Die Tanzkompanie präsentiert im UM!BAU und in der Lokremise ausschliesslich Uraufführungen. She/He zeigt mit Choreografien von Alba Carbonell, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk kraftvoll und poetisch die Energie zwischen Mann und Frau. Kinsun Chan spürt in seinem Tanzstück The Banquet dem jahrtausendealten Ritual des sich um eine Tafel Versammelns nach, in Wonderful World erforscht er gemeinsam mit Martin Zimmermann das Verhalten des Menschen in Ausnahmesituationen. Im Rahmen der 17. St.Galler Festspiele feiert in der Kathedrale Dimo Kirilov Milevs Tanzstück Gegen den Strom seine Uraufführung. Mit RAW und SANDKoRN werden zwei Projekte realisiert, die in den vergangenen beiden Spielzeiten der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind.
Schauspiel
Das Schauspiel eröffnet die Spielzeit 2021/2022 mit dem Projekt HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo. Das Stück, das auf Texten der St.Galler Journalistin und Autorin Brigitte Schmid-Gugler basiert und von Schauspieldirektor Jonas Knecht inszeniert wird, thematisiert zwischen Realität und Fiktion St.Gallens Ringen um Bedeutung und Grösse.
Als erste Schauspielpremiere im UM!BAU inszeniert Mirja Biel unter dem Titel Julia und Romeo gleich selbst ihre eigene Fassung eines Shakespeare-Klassikers. Als Uraufführung steht das Stück Die nicht geregnet werden (Arbeitstitel) von Maria Ursprung, die in der Spielzeit 2020/2021 Hausautorin am Theater St.Gallen war, auf dem Programm.
Weitere Produktionen in der Sparte Schauspiel sind Frau Müller muss weg von Lutz Hübner und M, frei nach dem Filmklassiker M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang. Als Beitrag zum jungspund-Festival präsentiert das Theater St.Gallen Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel in einer Fassung von Martin Pfaff. Das gefeierte Stück Die lächerliche Finsternis von Wolfram Lotz aus der Spielzeit 2020/2021 steht erneut auf dem Spielplan. Nach einer coronabedingten Pause wird im Kunstmuseum St.Gallen und an anderen Spielorten die Monologreihe Radikal allein wieder aufgenommen.
Kinder- und Jugendtheater
Als grosses Familienstück inszeniert Hausregisseurin Barbara-David Brüesch im November Die kleine Hexe von John Düffel nach der Erzählung von Otfried Preussler. Die zum Kinderbuchklassiker gewordene Geschichte hatte Preussler ursprünglich als Gute-Nacht-Geschichte für seine Töchter erfunden, um ihnen die Angst vor bösen Hexen zu nehmen. Weiter auf dem Spielplan in der Lokremise steht Gertrud Pigors Zwei Monster, das wie Kuno kann alles auch im Rahmen von theater mobil auf Tournee geht. Die Theatertanzschule realisiert nach zweimaliger coronabedingter Verschiebung endlich ihr Stück SANDKoRN.
In der Lokremise und im Figurentheater geht vom 17. bis 26. Februar 2022 zum dritten Mal jungspund, das Theaterfestival für junges Publikum, über die Bühne. Das Theater St.Gallen ist seit der Lancierung des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals dessen Partner.
Sinfonieorchester
Die Tonhallekonzerte des Sinfonieorchesters St.Gallen stehen unter stimmungsvollen Titeln wie Midsummer Song, Lebensstürme, Pastorale, Nostalgie oder Fantasie mit Werken von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Dmitri Schostakowitsch, Franz Schubert, Anton Bruckner, Sergei Rachmaninow, Mieczys?aw Weinberg, Maurice Ravel und anderen. Als einer der Höhepunkte wird das schon auf die vergangene Saison hin geplante Gemeinschaftsprojekt mit der Litauischen Nationalphilharmonie Vilnius und der 9. Sinfonie von Gustav Mahler realisiert. Das fulminante Finale bildet eine konzertante Aufführung von George Gershwins Porgy and Bess in der Version von Wayne Marshall. Der Start in die Saison erfolgt mit dem Sommerkonzert In der Natur, mit welchem das Sinfonieorchester unter seinem Chefdirigenten Modestas Pitrenas auch sein erstes Gastspiel im neuen Verrucano-Saal in Mels gibt. Es bildet den Anfang einer verstärkten Präsenz von Konzert und Theater St.Gallen im südlichen Kantonsteil.
In der Meisterzyklus-Reihe sind u.a. das Felix Klieser Trio, das Quatuor Ébène und Arcadi Volodos zu Gast in der Tonhalle. Die Reihe Grenzenlos! wird fortgeführt mit klassischer Musik aus Indien. Auch die erfolgreichen Reihen Mittagskonzerte, Sonntags um 5 und Nachtzug bereichern weiterhin das Konzertprogramm. Nachdem die Corona-Einschränkungen es in der letzten Spielzeit verunmöglicht hatten, startet nun die neue Reihe der sonntäglichen Brunch-Konzerte im UM!BAU-Foyer.
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