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Young Leader Award 2022

Ausgezeichnete Brainpower für die Wirtschaft

In der Kategorie Marktforschung gewann ein Studierendenteam mit einer Marktforschung für die Clientis Bank Oberuzwil. Den Award in Managementkonzeption holte sich ein Team mit einer Strategieentwicklung für die Lichtensteiger Bäckerei.

Pascal Tschamper am 28. September 2022
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In 45 Praxisprojekten haben Wirtschaftsstudierende der OST – Ostschweizer Fachhochschule erneut ihr Können unter Beweis gestellt. Sechs dieser von Unternehmen in Auftrag gegebenen und bezahlten Arbeiten wurden in zwei Kategorien für den «WTT Young Leader Award 2022» nominiert. Die Sieger wurden am Montag, 26. September, an der traditionellen Preisverleihung in der Tonhalle St. Gallen verkündet.

Rektor Daniel Seelhofer betonte in seiner Begrüssung, dass diese Praxisprojekte Ausdruck der Strategie der Fachhochschule OST seien: «Wir wollen die transferorientierteste Hochschule der Schweiz sein und die Brainpower unserer Studierenden für die Praxis nutzbar machen.» Die Studierenden würden dabei auch fürs Leben lernen – wie man ein Problem in der Gruppe löse.

Junge Kunden gewinnen

Mit einer aufwendigen, in drei Phasen gegliederten Marktforschung, gewann in dieser Kategorie das Team «Clientis Bank Oberuzwil» den WTT Young Leader Award. Adrian Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bank, gab als Aufgabe vor, mehr jüngere Kunden ins Beratungszentrum der Bank zu bringen. Um Antworten zu finden, machte das Team mit Sina Peyer (Projektleiterin), Flavia Germann, Marco Billwiller, Maximilian Herrmann, Nora Gresser und Elia Santo eine Umfrage unter bestehenden wie auch potenziellen Kunden. Befragt wurden zudem Mitglieder von gesponserten Vereinen, aber auch Leute auf der Strasse. Mitmachen lohnte sich, wie Studentin Flavia Germann verriet: Unter den Teilnehmenden wurde ein Goldbarren verlost. Am Ende entwickelte das Team Handlungsempfehlungen – Marketingaktivitäten wie digitale Eventformate oder virtuelle Beratungsformen. Jury-Vertreter Christof Oswald, Personalchef von Bühler, lobte «die Akribie» des Teams und die «ausgezeichnete Umsetzung des theoretisch Erlernten in die Praxis.»

Auf den zweiten Rang kam das Team, das für die Kantone St. Gallen und Schwyz das Bedürfnis nach digitaler Unterstützung bei Raumplanungsprozesse untersuchte. Das drittplatzierte Team klärte für die eigene Fachhochschule eine Fragestellung: Die OST weiss nun, dass sie die Ostschweizer Industrie ihren Wirtschaftsstudierenden noch näherbringen kann.

Spürbare Leidenschaft

In der Kategorie Managementkonzeption sicherte sich das Team, das für die Genussbäckerei Lichtensteiger eine rollierende Strategie-Entwicklung vorlegte, den Sieg. «Dynamisch wie das Unternehmen» sei die Arbeit der Studierenden, lobte Inhaber Urs Lichtensteiger. Kerstin Herrli (Projektleiterin), Maximilian Arend, Johanna Gehrig, Livio Griesser, Gabriel Marka und Elisabeth Schneider schlugen vor, in eine neue Produktion zur Verdoppelung der Kapazität zu investieren. Zudem soll die Bäckerei ein Franchise-System einführen. Mit diesem Konzept könne das Unternehmen «mit Eigenkapital schonend wachsen», erklärte Studentin Elisabeth Schneider. Das gefiel Jury-Vertreter Thomas Harring, Chef der Leica Geosystems: Die Studierenden hätten sich mit spürbarer Leidenschaft mit dem Thema beschäftigt und Mut gezeigt, «Aktivitäten vorzuschlagen, die nicht herkömmlich sind.»

Das Publikum fand ebenfalls Gefallen an dieser Arbeit und machte das Team gleich noch einmal zum Sieger: Es gewann auch den Publikum-Award.

Den zweiten Platz in der Kategorie Managementkonzeption holte sich das Team, das für Galifa Contactlinsen ein innovatives Preismodell entwickelte. Mit einem Managementcockpit kam das Team des Auftraggebers Ergoswiss auf den dritten Rang.

Talente nicht demotivieren

Junge Leute können sich heute mit der ganzen Welt vernetzen: «Der Horizont ist nicht mehr das eigene Dorf», sagte Award-Referent Jo Dietrich. Als Co-Founder und Inhaber von Zeam zeigt er Unternehmen, wie die Generation Z tickt. Den Gästen des WTT Young Leader Awards gab er seine Erkenntnisse weiter. Das Z von Generation Z stehe für Zukunft, hielt Dietrich fest, und riet eindringlich, die jungen Mitarbeitenden überall einzubinden. Durch die digitale Vernetzung vergleichen sich junge Leute mit der ganzen Welt, was auch Druck mit sich bringe. Aus einer Studie über die Generation Z leitet Zeam sein «Lovejob-Modell» ab: Wichtig seien für junge Leute im Beruf «nicht nur Cash, sondern vor allem auch interne Wertschätzung und externe Wertschätzung.» Jobsicherheit und ein gutes Arbeitsklima sei der Generation Z wichtiger als ein Arbeitsplatz in einer Metropole.

Ein Drittel der Generation Z fühle sich heute im Job nicht ernst genommen, was dazu führe, dass viele über einen Jobwechsel nachdenken. Um junge Leute bei der Stange zu halten, sollen Arbeitgeber Talente in Entscheidungen einbeziehen, ihren Vorschlägen und Ideen zuhören und ihnen Verantwortung übertragen. Daran knüpfte die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill in ihrer Würdigung der hochstehenden Arbeiten an: «Sie sind bestens auf Übernahme von Verantwortung in der Wirtschaft vorbereitet», lobte sie die Studierenden.

Die neue Leiterin der Wissenstransferstelle WTT der OST Claudia Brönimann und ihre beiden Kollegen Ronald Ivancic und Martina Bechter leiteten als Gastgeber durch den Abend, der wiederum als hybrider und interaktiver Anlass konzipiert wurde. Neben rund 500 Gästen in der Tonhalle war auch eine Online-Community mit 250 Teilnehmenden zugeschaltet.

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Autor/in
Pascal Tschamper

Pascal Tschamper (*1974) ist selbständiger Kommunikationsberater in St.Gallen (Tschamper Kommunikation). Zuvor arbeitete als Kommunikationschef im Bildungsbereich und in diversen Marketing-, PR- und Event-Agenturen in Zürich und St.Gallen.

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