Nach den Bäuerinnen nun die Bäckerinnen: Ein Kalender für das Jahr 2022 zeigt Frauen in der Backstube, aber mit wenig Textilien auf dem Leib. Zwei Frauen aus der Ostschweiz hatten die Idee.
Wer nackte Haut sehen will, wird hier enttäuscht. Aber er kann es nachholen beim «Blick», der die Story brachte. Zwei im Thurgau tätige Bäckerinnen lancieren den vermutlich ersten Bäckerinnen-Kalender. Analog zum bereits ziemlich traditionellen Bauernkalender, den es in je einer Ausgabe mit männlichen und weiblichen Landwirtschaftsangestellten gibt, posieren die Bäckerinnen leicht bis kaum bekleidet bei ihrer Arbeit. Also so, wie sie vermutlich im realen Alltag nicht unbedingt in der Backstube stehen.
Vier Mitstreiterinnen fanden die beiden Frauen, zu sechst werden sie in einer Bäckerei in Wattwil vor einem Fotografen posieren. Doch stehen laut den Initiantinnen keine kommerziellen Interessen im Vordergrund. Es gehe darum, das Image des eigenen Berufs zu verbessern. Der scheint nicht besonders beliebt und mit vielen Vorurteilen behaftet.
Das zeigen auch die, pardon, nackten Zahlen. 2016 wollten laut dem Bäckerverband noch rund 1000 Jugendliche Teig kneten, 2020 waren es dann nur noch knapp über 800. Körperlich anstrengend bei grosser Hitze und etwas spezielle Arbeitszeiten tun dem Andrang offenbar einen Abbruch.
Ob sich das ändern lässt, indem man nackt einen Dreikönigskuchen vor intime Stellen hält, ist natürlich die andere Frage. Aber wenn nur schon die Mitglieder des Bäckerverbandes – 1400 mit 2500 Verkaufspunkten – je ein Exemplar bestellen, kann es sich doch noch auszahlen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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