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Nüesch Weine

Barbara Hulsbergen: «Der Schweizer Weinhandel ist nach wie vor ein wichtiger Zweig der Schweizer Wirtschaft»

Sie sind Profis und Weinliebhaber. Oder umgekehrt? Eins ist sicher: Auch im eben erst bezogenen hölzernen Neubau sind Fachkräfte am Werk, die sich auskennen. Barbara Hulsbergen von Nüesch Weine spricht über die Herausforderungen, mit einem laufenden Betrieb

Michel Bossart am 26. April 2024

Barbara Hulsbergen, Sie haben einen grossen Umzug hinter sich. Gingen dabei auch ein paar Flaschen Wein kaputt?

Mit einem Weinhandelsbetrieb umzuziehen, bedeutet natürlich eine grosse Herausforderung. Dass dabei was in die Hose, respektive kaputt geht, liegt auf der Hand. Die Weinflaschen waren allerdings nicht das heikelste Gut: Wir mussten auch unsere Weine in den Kartonschachteln und Holzkisten gut schützen. Logistisch eine Herausforderung war der richtige Zeitpunkt zu finden, ab wann wir unser komplettes Tagesgeschäft am neuen Ort aufnehmen konnten. Computer, Telefone usw. müssen ja auch funktionieren…

Beim Bau wurde viel Holz verwendet. Was gefällt Ihnen an diesem Material?

Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der regional beschafft werden kann und als Baumaterial schon seit Jahrhunderten perfekt eingesetzt wird. Das Holz, das wir verbauten, stammt denn auch wirklich aus der Region. Die Idee des Baues erfolgte aufgrund eines Architektenwettbewerbes. Wir hatten in der Endrunde fünf Vorschläge, wovon uns jener von Schönauer AG am besten überzeugte. Schönauer AG hat das Haus architektonisch geplant und setzt es auch als Baufirma um.

Das Thema «Wein» wird auch in der Umgebung aufgenommen…

Die Idee war mal etwas mit Reben zu machen. Wir haben das Thema dann weiterentwickelt mit unserem Gartenbauer Bucher AG. So wird daraus nun eine toskanisch angehauchte Umgebung mit einer Zypressen-Allee und mediterranen Kräutern. Das ist sehr pflegeleicht und optisch ein Hingucker.

Am 12. Januar wurde nach einer einjährigen Bauzeit das Aufrichtefest gefeiert. Was haben Sie als Bauherrin in dieser Zeit dazugelernt?

In erster Linie wurde uns bewusst, wie wichtig eine gute, alltagstaugliche Architektur ist, die sich auch umsetzen lässt.

Energetisch sei das Gebäude auf dem modernsten Stand. Was bedeutet das genau?

Den Strom generieren wir mit einer modernen Fotovoltaikanlage. Die Paneele produzieren so viel Strom, wie wir auch verbrauchen. Zudem verfügt der Neubau über ein energieeffizientes Heiz- und Kühlsystem: Hauptwärme und Kühlung erfolgen mit effizienten Luft-Wasser-Wärmepumpen. Wir sind stolz auf unseren neuen autarken Firmensitz!

Der Neubau verfügt auch über ein Eventlokal. Für Degustationen?

Das Lokal bietet für rund 75 Personen Platz. Es kann für Veranstaltungen wie Degustationen, Schulungen, Workshops, Feste oder Konzerte gemietet werden.

Zum Schluss noch etwas zu Ihrem eigentlichen Geschäft: Wie geht’s dem Schweizer Weinhandel?

Der Schweizer Weinhandel ist nach wie vor ein wichtiger Zweig der Schweizer Wirtschaft. Der jährliche pro Kopf Konsum ist tendenziell rückläufig oder stagnierend. Allerdings wurde festgestellt, dass zunehmend Weine mit höherer Qualität konsumiert werden. Das Einkaufsverhalten hat sich auch im Weinhandel verändert. Ohne Webshop geht heute nichts mehr.

Die Konkurrenz ist gross. Wie heben sie sich von den Discountern und Grossverteilern ab?

Durch unseren Leitspruch auf unserer Webseite: Wir sind Profis und Weinliebhaber. Oder umgekehrt? (lacht) Die Liebe zum Wein lässt unsere Herzen höherschlagen. Unser breites Fachwissen im gesamten Team, die Beratungskompetenz und der Erfahrungsschatz als langjähriger Gastro-Partner zeichnen uns besonders aus.

Und ganz zum Schluss noch ein Ihr persönlicher Geheimtipp. Welchen Wein aus Ihrem Sortiment muss man einfach mal probiert haben?

Es wäre unfair, wenn ich jetzt einen Tipp von einem einzigen Wein abgeben würde. Was uns aber sicher am Herzen liegt, ist das eigene Weingut in der Toskana. Die Weine sind hervorragend!

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Autor/in
Michel Bossart

Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).

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