Inmitten der Coronakrise, die uns allen das Leben etwas schwerer gemacht hat, haben einige Angst, dass auch sie betroffen sein können, während andere fest davon überzeugt sind, dass sie nicht krank werden können.
Eine ausgewogene Lebensweise ist keine 100%ige Garantie, dass wir nicht befallen werden können, doch ist es erwiesen, dass alle Viren, Bakterien und Parasiten nur jene befallen, deren Immunsystem dies zulässt. Und inzwischen gibt es unzählige wissenschaftliche Studien, die aufzeigen, dass die Ernährung einen massgeblicheren Beitrag für ein starkes Immunsystem bietet.
Zuwenig wie Zuviel schwächt das Immunsystem
Untersuchungen in Entwicklungsländern haben gezeigt, dass bei einer starken Unterernährung das Immunsystems stark eingeschränkt werden kann. Genauso zeigt in Zivilisationsländern eine kalorische Überernährung das gleiche Phänomen. Bei einer leicht kalorischen Unterernährung, die aber ausgewogen ist, zeigt das Immunsystem eher eine Verbesserung. Ausgewogen Essen und phasenweise fasten müssen, lässt das Immunsystem stark werden.
Unser Immunsystem…
… ist ein äusserst kompliziertes und sensibles Zusammenspiel verschiedener Organsysteme. So sind Blutzellen, Lymphe wie Darm daran beteiligt. Es muss in der Lage sein, Schädigendes zu erkennen, aktiv zu werden um die Schädlinge wie Bakterien, Viren, Parasiten zu vernichten und dann wieder ruhig werden, um nicht den ganzen Stoffwechsel zu belasten, denn sonst haben wir eine allergische Reaktion.
Der Darm als Immunorgan
Unser Dünn- und Dickdarm ist das grösste Kontaktorgan des Menschen mit der Aussenwelt. Gewisse Zellen, die in der Schleimhaut eingenistet sind, haben dort die Aufgabe, zu untersuchen, was ins Blut aufgenommen werden soll und was nicht. Sie erkennen z.B allergieauslösende Eiweisse und hindern diese am Übertritt ins Blut. So wird eine Allergie verhindert. Wird dieses feine System durch eine ungünstige Ernährung ständig überlastet, wird es geschwächt und reagiert entweder zu stark (Allergie) oder wird geschwächt und lässt Substanzen zu, die uns nicht bekommen. Gerade hier spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Denn das darmeigene Immunsystem ist genetisch konstitutionell angelegt und kann durch Nahrungs-, Ge-nussmittel und Gewürze oder Kräuter gestärkt oder geschwächt werden.
Was den Darm unterstützt:
Pflanzenfaser, die präbiotisch wirken, unter anderem aus Chicorée, Artischocken, Chicorino rosso, Topinambur, Pastinake, Petersilienwurzel, Hafer, Algen, Pilze und fermentierte Produkte angesäuerte Milchprodukte aus Kefir, Sauermilch, Sauerkraut und selbst milchsäureeingelegtes Gemüse.
Was unseren Darm belastet:
Erhitzte Fette und stark erhitztes Fleisch (stark gebraten, grilliert), Kaffee, Alkohol, Zucker und Süssigkeiten und stark verarbeitete Produkte stören das Bakteriengleichgewicht und schwächen das Immunsystem, wenn sie häufig genossen werden.
Roh oder gekocht?
Untersuchungen zeigen, dass Rohkost das Immunsystem stärken, aber auch schwächen kann. Wer viel innere Wärme und Kraft hat, den stärken Rohkostsalate und Obst. Es gibt immer wieder Personen, welche durch eine reine Rohkost ein stabiles, starkes Immunsystem haben. Wer jedoch häufig innerlich Stress empfindet und häufig kalt hat, den kann Rohkost schwächen. Darum empfiehlt es sich dann mehr, Gekochtes als Rohes zu geniessen. Aber täglich etwas Rohkost in Form eines Beilage-Salats mit vielen Kräutern, Gewürzen stimuliert das Immunsystem jederzeit.
Vegetarisch, vegan oder doch Fleisch?
Eiweiss ist ein wichtiger Baustein für unser Immunsystem. Es scheint jedoch immer klarer zu werden, dass wir individuelle Eiweiss-Bedürfnisse haben. Bis heute kann nicht generell gesagt werden, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung allen hilft, ein starkes Immunsystem zu entwickeln. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte schwächen das Immunsystem nicht generell, sondern erst, wenn sie zuviel genossen werden. Eine vegane Ernährung kann genauso zu Immunschwächen führen, wenn sie nicht ausgewogen zusammengesetzt ist. Darum ist Abwechslung angesagt!
Die Aufgabe der Vitamine und Mineralien
• Vitamin C ist das wohl meist bekannte Vitamin, welches unser Immunsystem unterstützt. Nur reicht es alleine nicht aus. Denn es wirkt gemeinsam mit anderen Vitaminen und Mineralien am besten. Regelmässig Petersilie, Gemüse, Zitrusfrüchte können den Bedarf an Vitamin C decken, am besten wirkt hier Rohes, da Vitamin C hitzeempfindlich ist und beim Kochen reduziert wird.
• Vitamin A und Vorstufe Beta Caroten ist an einer Vielzahl von Funktionen des Immunsystems beteiligt. Es ist enthalten in Eigelb, Leber, Milchprodukten, die Vorstufe, welches im Körper umgewandelt wird, finden wir in Karotten, Kürbis und Aprikosen.
• Vitamin E stellt Substanzen her, die zellzerstörende Vorgänge verhindern. Es ist enthalten in hochwertigen Pflanzenölen, Nüssen und Butter.
• Vitamin B12 ist bekanntlich wichtig für die Blutbildung. Beim Mangel kann es zur Störung gewisser weisser Blutkörperchen (welche ein Teil des Immunsystems darstellen), kommen. Folgende Nahrungsmitteln weisen einen hohen Gehalt an B12 auf: Fleisch, Vollkornprodukte, Lupinen, grünes Gemüse.
• Selen ist unter anderem Bestandteil eines Stoffes, der für gewisse Immunzellen nötig ist. Bei Mangel kann es zu erhöhter Anfälligkeit von Infektionen kommen. Selen ist zu finden in Innereien, Weizenkeimen, anderen Getreiden in Nüssen sowie in gewissen Fischen.
• Zink ist Bestandteil vieler Enzyme. Ein Mangel führt zu verminderter Ausbildung von Immunzellen. Zink ist enthalten in Innereien, Hefe, Weizenkeimlingen und Hülsenfrüchten.
All diese Mikronährstoffe wirken besser, wenn sie in Form von Nahrungsmitteln aufgenommen werden und evt. zusätzlich unterstützend als Präparat. Hochdosierte Supplemente ohne ausgewogene Ernährung schwächen das Immunsystem!
Die Wirkung der sekundären Pflanzeninhaltsstoffen
Auch Aromastoffe, nahrungsmitteleigene Farbstoffe, ätherische Öle usw. wirken z.T. stärkend auf das Immunsystem. Folgende sind inzwischen bekannt:
• Senföl: In Senf, Meerrettich, Kresse, Zwiebel und Knoblauch sowie in allen Kohlarten
• Thiocynat: In Kohlarten wie Broccoli, Wirsing, Federkohl…
• Allicin: In Knoblauch und Zwiebeln, Bärlauch, Kresse
• Flavonoide: In Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten
Pilze
Sind heute mehr bekannt als Heilpilze und sind altbekannte Immunstärker. Sie können mit ihren Beta-D Glukanen virusinfizierte Zellen markieren. So werden diese besser erkannt vom Immunsystem und können abgebaut werden. Sie schützen aber auch die Mitochondrien und stabilisieren so die ganze Zelle und ihre Entgiftungswirkung. Heilpilze welche das Immunsystem stärken, können teilweise frisch oder dann als Präparate eingesetzt werden. Es sind vor allem der Reishi, Shiitake, Polyporus, Coriolus, Cordyceps.
Zusammenfassend
Halten Sie regelmässige Mahlzeiten ein, 2-3-mal pro Tag eine ausgewogene Mahlzeit hilft dem Immunsystem, stabil zu bleiben. Bevorzugen Sie qualitativ hochwertige Grundnahrungsmittel aus der Region und als Hauptanteil der Mahlzeit pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse, Salat und Obst. Setzen Sie reichlich Kräuter und Gewürze ein. «Es därf es bitzeli me si!» Jede Hauptmahlzeit sollte Kräuter und Gewürze enthalten. Bevorzugen Sie qualitativ hochwertige Fette und Öle sowie kaltgepresstes Olivenöl, Rapsöl usw. Essen Sie mit Genuss und Freude. Auch dies wirkt stärkend auf das Immunsystem.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Mitteilung eines Unternehmens, Verbands, Organisation oder Institution im Wortlaut.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.