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Picknick-Tuch für die Ostschweiz

Bignik: Dieses Jahr gibt es den Plan B «Asphalt statt Wiese»

Am 16. Juni soll Bignik, das jährlich wachsende Picknicktuch der St.Galler Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin, wieder ausgelegt werden. Weil das Wetter dem Projekt letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, gibt es dieses Mal eine «regensichere» Alternative.

Die Ostschweiz am 08. Mai 2019

Zweiter Versuch im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen: Aufgrund der stetig zu feuchten Wiese letztes Jahr musste das «Bignik» zum zweiten Mal seit Bestehen abgesagt werden. «Das gesamte Team des Kinderdorfes hatte sich sehr auf die Auslegung gefreut. Daher wurde im Gespräch mit den Riklin-Brüdern und der Regio entschieden, es dieses Jahr am selben Standort nochmals zu versuchen», sagtMarcel Henry, Kurator Stiftung Kinderdorf Pestalozzi.

Doch auch in diesem Jahr gilt: Die Wiese muss trocken und das Wetter gut sein. Aus diesem Grund wird für das Verschiebedatum vom 23. Juni der Plan B einer Asphaltierung ins Auge gefasst, bei der die Tuchmodule direkt im Dorf Trogen ausgelegt werden, das heisst rund um den Platz vor dem Gemeindehaus, über die Quartierstrassen im Dorfkern bis hin zu kleinen Abzweigern.

«BIGNIK ist wie eine Flüssigkeit. Sowohl bei einer Wieserung als auch bei einer Asphaltierung. Nichts ist im Wege. Alles wird integriert. Ob Häuser, Strassen oder Wege», so die Riklins. 

Und so fiunktioniert Bignik:

Der erste Test einer «Asphaltierung anstelle Wieserung», fand bereits letztes Jahr während eines Mini-Bignikss im bernerischen Steffisburg statt. Informationen zur Durchführung finden sich ab dem 14. Juni auf www.bignik.ch.

Plan B bringt unübliche Lösungen

Für das Gelingen der Auslegung spielt nicht nur das Wetter eine wichtige Rolle, sondern auch viele Freiwillige sind gefragt. Rund 2700 Tuchmodule sollen ausgelegt werden. Rund 150 Tuchlegerinnen und Tuchleger werden für die diesjährige Auslegung noch gesucht. Rolf Geiger, Geschäftsleiter REGIO Appenzell AR–St.Gallen–Bodensee: «BIGNIK lebt von der Koproduktion. Vom Sammeln übers Nähen bis zum Auslegen – gemeinsam die Vision vorantreiben. Wenn die Auslegung in den Dorfkern von Trogen verlegt wird, können weniger Tücher ausgelegt werden. Die Organisation des Tuchmanövers ist verzwickter, da es viele kleine Abzweiger gibt, die mit Tuch-Modulen ausgelegt werden sollen.»

Auch für die Gemeinde Trogen ist der Plan B ein Novum. Dorothea Altherr, Gemeindepräsidentin Trogen: «Wir haben ein Schreiben an die Einwohnenden von Trogen verschickt, um auf die allfällige Auslegung im Dorf und die damit verbundenen Umstellungen an diesem Tag aufmerksam zu machen. Die Stimmung am durchgeführten Infoabend war sehr positiv.»

Für Skeptiker wurden unübliche Lösungen gefunden. So zum Beispiel die «Pneu-Finken-Task-Force», die das Problem der Autos mittels unorthodoxer Massnahmen löst. Die Räder werden kurzerhand mit Stoff und Klebeband «finkiert». Es wäre eine falsche Botschaft, wenn Fahrzeuge ohne «Finken» über das Tuch fahren dürften, wenn das Bignik-Tuch grundsätzlich nicht mit Schuhen betreten wird.

Tourismus lädt zum Nähen am Rathaus ein

Am 23. und 24. Mai findet die 6. öffentliche Nähsession vor dem Rathaus St.Gallen statt. Genäht wird am Donnerstag, 23. Mai von 10 bis 20 Uhr und am Freitag, 24. Mai von 10 bis 16 Uhr. Die Mitarbeitenden von St.Gallen-Bodensee Tourismus sind neu Kooperationspartner von Bignikund laden zum gemeinsamen Nähen weiterer BIGNIK-Tuchmodule im öffentlichen Raum ein. Dies jedoch nicht nur für das Tuchwachstum: St.Gallen-Bodensee Tourismus entwickelt in Zusammenarbeit mit der REGIO und den Riklin-Brüdern ein neuartiges Angebot für Gäste in St.Gallen. Weitere Infos dazu folgen.

Und so sieht ein Nähevent aus:

Aktuelle Tuchsammelstelle in Trogen

Damit das Tuch jährlich weiterwachsen kann, braucht es Tücher. Gesucht sind Stoffresten von Vorhängen, Bettlaken, Tischtüchern oder dergleichen. Alles was weisslich oder rötlich ist, findet Verwendung. Das Mindestmass beträgt 1,4 x 1,4 Meter. Eine Tuchsammelstelle befindet sich ab sofort bis 30. Juni während den regulären Öffnungszeiten im Gemeindehaus von Trogen. Das Atelier für Sonderaufgaben in St.Gallen ist das ganze Jahr eine Tuchsammelstelle (071 222 10 90).

Ablauf 5. BIGNIK-Auslegung

Die fünfte offizielle Auslegung des Riesentuches findet im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen statt. Spielt das Wetter mit, findet die Auslegung am Sonntag, 16. Juni statt. Ansonsten wird sie auf den nächstfolgenden Sonntag, 23. Juni verschoben. Am Verschiebedatum kommt allenfalls der Plan B zum Zug. Sollte die Wiese für eine Auslegung zu feucht, das Wetter aber grundsätzlich trocken sein, findet das Bignik im Dorfkern von Trogen statt. Der Plan B wird nur am 23. Juni durchgeführt. Schuhe, Drohnen und Hunde sind auf dem Tuch nicht gestattet. Nicht vergessen: Picknick, Sonnenhut, Sonnenschirme, Sonnencreme und genügend zu trinken.

Das Programm:

Ab 09:00 Das Tuch wird mit einer Vielzahl von Tuchlegerinnen und Tuchlegern ausgelegt

Öffentliches Picknicken ist jederzeit bis 18 Uhr möglich

14:00 - 14:30 Gezielte Helikopter-Flugbewegungen (Dokumentation des Tuches)

17:00 - 19:30 Das Tuch wird mit einer Vielzahl von Helferinnen und Helfern zusammengelegt

19:30 - 21:00 Grillfest mit allen, die beim Aus- und Zusammenlegen mitgeholfen haben

Bignik

Was ist Bignik?

Die Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hat BIGNIK der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin im Rahmen von «Region als Bühne» initiiert und beschreitet mit dem wachsenden Kunstwerk bewusst einen anderen Weg, um die Identität und Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee zu prägen. Sie setzt dabei bei all jenen an, die in der Region leben und arbeiten – der Bevölkerung.

Pro Einwohner ein Tuch: «Gemeinsam ein riesiges Picknick-Tuch für die ganze Bevölkerung erschaffen, das so gross ist wie 100 Fussballfelder, bestehend aus 293'438 Tüchern, exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region.» So lautet seit sechs Jahren die Vision der Riklin-Brüder vom St.Galler Atelier für Sonderaufgaben, welche die Idee und das Konzept zum BIGNIK-Projekt hatten.

Bignikist kein Event im herkömmlichen Sinne. Es ist eine künstlerische Intervention, die aus den lokal vorhandenen Ressourcen des «Textilland Ostschweiz» schöpft, und an der breite Teile der Bevölkerung massgeblich beteiligt sind. Bignik ist der Versuch, eine einzigartige gemeinschaftliche Tradition für die Region zu schaffen. Eine Plattform für Begegnungen und Geschichten.

Bis jetzt sind über tausend Menschen am Entstehungsprozess beteiligt. Bignik braucht Jahr für Jahr mehr Strategie, Logistik und Menschen, die an der Vision «Pro Einwohner ein Tuch» mithelfen. Sie sammeln, unterstützen, nähen seit Monaten – und tragen so die Projekt-Vision weiter. Ziel ist es, dass Bignik jährlich weiterwächst und jeweils im Frühsommer öffentlich zum Picknick eingeladen wird. Die Fertigstellung und Erfüllung der Bignik-Vision wird voraussichtlich bis 2043 erfolgen.

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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