1913 wurde ernsthaft eine Verlängerung der Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB) geplant. Der vor allem für Wolfhalden interessante Bahntraum blieb aber unerfüllt, und die bereits angeschafften Schienen sind heute am Witzwanderweg zu bestaunen.
1875 wurde die Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB) eröffnet. «Im Jahre 1913 tauchte ein neues Baubegehren auf, das die Fortsetzung der Bahn bis Wolfhalden vorsah. Es war geplant, das Gleis vom Güterschuppen in Heiden über eine neue, den Gstaldenbach überquerende Brücke ins Dorfzentrum von Wolfhalden zu führen», schreibt Konrad Sonderegger im Buch «Rorschach-Heiden- und Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn».
Wolfhalden äufnete einen Eisenbahnfonds
In Wolfhalden war die Zustimmung zum geplanten Bahnanschluss riesig. Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918) verunmöglichte aber die Realisierung, und nach Kriegsende wurden die entsprechenden Pläne endgültig begraben. Trotzdem existierte der in Wolfhalden eingerichtete Eisenbahnfonds noch bis in die 1920er Jahre, und für das Jahr 1923 wurde ein Saldo von 1722 Franken ausgewiesen.
Schienen dienen der Wegsicherung
Bereits in den 1890er Jahren war mit dem sogenannten Verkehrsweg ein lauschiger Wanderpfad von Wolfhalden Dorf bis Klus eingerichtet worden. Hier kam es immer wieder zu Rutschungen. Deshalb wurden Jahre später bereits angeschafften Schienen zur talseitigen Wegstabilisierung eingesetzt. Heute ist der durch schattige Waldungen führende Verkehrsweg der schönste Abschnitt auf dem 1993 eröffneten, zu den Attraktionen des Appenzellerlandes gehörenden Witzwanderweg.
Peter Eggenberger, 1939, in Walzenhausen geboren, Drogistenlehre, Fremdenlegion, Lehrerseminar und Logopädiestudium mit entsprechender Tätigkeit. Seit 1982 freiberuflich tätig als Journalist, Autor und Referent.
Zu seinen Vorlieben gehören das Verfassen und Erzählen humorvoller Geschichten im Kurzenberger Dialekt, der Sprache des Appenzellerlands über dem Bodensee und dem Rheintal. Seine bisher erschienenen Mundartbände erfreuen sich einer ungebrochen grossen Nachfrage. Er lebt in Au.
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