Kleika begleitet und unterstützt Erwerbslose zurück in den ersten Arbeitsmarkt. In St.Gallen gibt es gleich zwei Kleiderläden mit Secondhand Mode. Insbesondere die Sensibilisierung steht am nationalen Secondhand Day im Vordergrund.
Kauf Gebrauchtes und tue Gutes – bereits zum vierten Mal findet der Secondhand Day statt. Am 23. September 2023 möchten die Verantwortlichen ein Zeichen gegen den Konsum von Neuwaren setzen und sich für die Secondhand-Landschaft stark machen. Während das Thema in der Öffentlichkeit immer mehr Gehör findet, hatte das Unternehmen Kleika schon lange das richtige Gespür. Bereits seit 1994 gibt es einen Secondhand Laden in der Stadt St.Gallen. «Wir gehören sozusagen zu den Vorreitern», sagt die Geschäftsleiterin Sandra Frei. «Uns zeichnet aus, dass wir eine Non-Profit-Organisation sind.»
Der Hauptauftrag von kleika ist die Unterstützung und Begleitung von Erwerbslosen zurück in den Arbeitsmarkt. «Die Arbeit im Laden, Atelier oder in der Werkstatt bildet die Basis zur Stabilisierung und Qualifizierung», sagt Frei weiter. Darüber hinaus besuchen die Teilnehmenden diverse Bildungseinheiten, die sie ihrem Ziel einer neuen Arbeitsstelle näherbringen sollen. «Das Thema Nachhaltigkeit begleitet uns dabei in allen Bereichen.»
Umso wichtiger ist es den Verantwortlichen, auch in diesem Jahr wieder mit dabei zu sein. Der Secondhand Day wird vor allem dafür genutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen und die Menschen zu sensibilisieren, sagt Frei. «Es sollen Hemmschwellen fallen. Menschen, die noch nie in einem Secondhand Laden waren, sollen angesprochen werden und erleben, wie attraktiv und günstig Secondhandmode sein kann. Das hat mit alt und verstaubt gar nichts mehr zu tun.»
Nachhaltigkeit hat für viele in der heutigen Zeit zwar einen wichtigen Stellenwert. Es sei aber immer noch zu wenig, findet Frei. «Wir leisten seit jeher unseren Beitrag gegen Fast Fashion – einerseits mit unseren Läden, andererseits auch mit unseren Re- und Upcycling Ateliers in der Stadt. Unser neuestes Kind ist das Kreativ-Atelier an der Rosenbergstrasse 44, wo aus alten Kleidern und anderen Materialen neue tolle Produkte entstehen.»
Die grösste Herausforderung sei es, die Privatspenden der Haushalte unter Kontrolle zu behalten. Es komme nämlich immer wieder vor, dass man als «Entsorgungsstation» missbraucht werde. «Wir freuen uns über jede Spende, sie sollte allerdings in wiederverkäuflichen Zustand sein.»
Auch nach dem Secondhand Day will das Unternehmen vorwärts halten. Zurzeit brauche es vermehrt Einsatz- und Ausbildungsplätze für junge Menschen, die unter einer psychischen Beeinträchtigung leiden. «In diese Richtung werden wir voraussichtlich weiter wachsen.»
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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