Heldengeschichten faszinieren und inspirieren uns. Sie zeigen uns aber auch, dass wir Gutes tun können. Rund 350 Teilnehmende tauchten am Freitagnachmittag am Networking-Tag der Ehemaligenorganisation alumniOST ein in die Welt der Heroes.
Warum mögen wir Helden? Was macht sie und ihre Geschichten so faszinierend? Dieser Frage ging der Networking-Tag der Ehemaligenorganisation alumniOST am Freitagnachmittag nach. «Seit Gedenken haben Menschen Geschichten von Helden und Heldinnen erzählt, von mythischen Charakteren bis hin zu modernen Superhelden», sagte Michael Federer, Geschäftsführer der alumniOST, einleitend. «Heldengeschichten faszinieren und inspirieren uns. Sie zeigen uns aber auch, dass wir Gutes tun können.»
Einen Einblick in die neurowissenschaftliche Forschung zum Thema Heroes gab Marketing-Experte Werner T. Fuchs. «Alles Wahrnehmbare erzählt Geschichten. Aber nur die guten begeistern, wecken Emotionen, bleiben in Erinnerung, bewegen etwas.» Auffallend sei, dass Heldinnen und Helden nicht perfekt sein müssen. «Helden folgen einem inneren Ruf. Sie erbringen ein Opfer, ohne sich als Opfer zu fühlen. Und: Helden werden nicht als Helden geboren», so Fuchs. Entscheidend an Heldengeschichten sei, dass sie wiederholt würden. So präge sich der Heldenmythos ein: «Die Repetition des Narrativs fördert die Verdrahtung im Gehirn.»
«Dirigentinnen und Dirigenten sind die Helden der Harmonie. Sie sind verantwortlich für das Zusammenbringen von Musikern und die Schaffung eines harmonischen Klangs», sagte die Zürcherin Lena-Lisa Wüstendörfer, Intendantin von Andermatt Music und Dirigentin des Swiss Orchestra, in ihrem Referat.
Unter dem Titel «The Story of Your Life» stand das Referat von Andreas Peter, Professor am IDEE Institut für Innovation, Design & Engineering an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. «Der Geschichtenerzähler ist die mächtigste Person im Raum. Das beobachtete bereits Steve Jobs. Es ist nicht verwunderlich, dass seine Kolleginnen und Kollegen ihm attestierten die Fähigkeit zu haben, durch das Erzählen seiner Geschichten die Wahrnehmung anderer so zu beeinflussen, dass sie plötzlich Dinge realisierten, welche sie zuvor für unmöglich hielten. Sie nannten dies ‹Steve Jobs’ Reality Distortion Field›», erklärte OST-Professor Peter. «Auch andere Führungskräfte sehen darin eine Superkraft, die sie in ihrem Alltag strategisch einsetzen.»
Aufgelockert wurde der Networking-Tag der Ehemaligenorganisation alumniOST mit einem musikalischen Intermezzo von Joya Marleen, der St.Galler Musikerin, die als dreifache Swiss Music Award-Gewinnerin ebenfalls Heldinnen-Status besitzt und einer Lesung des St.Galler Schriftstellers Christoph Keller, der aus seinem neusten Werk «Jeder Krüppel ein Superheld» las.
Bild: PD
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