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Logiernächte

Der Kanton muss aus dem Tiefschlaf aufwachen

Die einen wollen es nicht, die anderen bräuchten es: Weshalb das Jufa Erlebnishotel ins Appenzellerland gehört.

Ralf Menet am 23. April 2018

Fast zeitgleich mit dem negativen Entscheid zum geplanten Jufa-Erlebnishotel der Stimmbereichtigten in Wildhaus-Alt St. Johann veröffentlichte die Tourismusorganisation Appenzell Ausserrhoden die Resultate einer Studie der HTW Chur. Darin wurde der Rückgang der Logiernächte von 160‘000 im Jahr 2008 auf 123‘000 im Jahr 2016 bestätigt.

Das sind innerhalb von acht Jahren dramatische 37'000 Nächte.

Darin sind die rund 20‘000 Logiernächte aus dem REKA Dorf Urnäsch und weiteren ähnlichen Parahotelleriebetriebe nicht enthalten, trotzdem zeigt es das Fehlen von ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten im Kanton.

Mit diesen Übernachtungszahlen würde Appenzell Ausserrhoden zwischen Neuchâtel und Beatenberg auf Rang 53 liegen. Die Gemeinde Heiden als «beste» Gemeinde liegt mit rund 23‘000 auf Platz 192, nur wenig vor Hundwil mit knapp 21‘000 Logiernächten.

Die Betriebsschliessungen in Heiden und vor allem die unverständlichen Vorgänge rund um das Hotel Walzenhausen sind in dieser Hinsicht ärgerlich. Praktisch überall mangelt es an zeitgemässen Hotels, wie wir sie in den umliegenden Kantonen und dem angrenzenden Ausland finden.

Ein neues Hotel in der Grössenordnung des geplanten und nun abgelehnten Hotels in Wildhaus-Alt St. Johann hat ein Potential von rund 30‘000 Logiernächten. Damit könnte Appenzell Ausserrhoden eine intakte Landschaft mit modernen Übernachtungsmöglichkeiten für Ferien- und Geschäftskunden besser vermarkten.

Alleine die internationalen Firmen rund um Herisau benötigen beachtliche Übernachtungsmöglichkeiten für ihre Kunden und Mitarbeiter und müssen oft in den Kanton St. Gallen ausweichen.

Die Chancen, die sich für Appenzell Ausserrhoden durch die Zweifel im Toggenburg ergeben haben, sind auch Chancen für strukturschwache Gemeinden im Hinterland.

Würde man das Projekt 1:1 kopieren, erhielte man neben Touristen auch noch eine beachtliche Infrastruktur für die Allgemeinheit. Dies würde zusätzlich auch dringend benötigte Einwohner anlocken.

Genau diese Sichtweise des Regierungsrates erwarte ich auch in der Beantwortung meines eingereichten Vorstoss. Was es jetzt braucht, ist die sofortige Aufnahme von Gesprächen, um diese rare Chance eines finanzkräftigen Investors und einer kompetenten Betreibergesellschaft zu nutzen.

Für einmal müssen sich der Kanton und die Gemeinden gemeinsam für ein Grossprojekt einsetzen und endlich aus dem Tiefschlaf erwachen. Die sieben Millionen Franken sind gut investiertes Geld, um unseren Kanton touristisch und wirtschaftlich wieder vorwärts zu bringen.

Meine Hoffnung ist, dass nun nicht zu Beginn bereits wieder Gründe vorgetragen werden, wieso es nicht funktionieren wird, sondern endlich wieder – wie es unsere Vorfahren getan haben – die Möglichkeiten des Erfolges gesehen werden.

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Autor/in
Ralf Menet

Ralf Menet (*1983) ist Gastronomieunternehmer und lebt in Gais. Er ist ehemaliger Kantonsrat für die Parteiunabhängigen in Appenzell Ausserrhoden.

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