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CAOS AG St. Gallen

Die eigene digitale Identität nutzen

Ein sicheres Anmelden wünschen sich viele Software-Hersteller und Unternehmen. Meist gibt es damit jedoch viele Probleme. Genau hier verschafft die Software von CAOS Abhilfe, wie Florian Forster im Interview verrät. Mit der Idee haben sie es unter die Finalisten des Startfeld Diamant geschafft.

Manuela Bruhin am 03. Juni 2021

Ihr seid ein junges Unternehmen und übernehmt Login, Berechtigungs- und Benutzermanagement für Firmen. Das tönt erst einmal recht unspektakulär. Ihr habt euch auf schwer lösbare IT-Herausforderungen spezialisiert. Was heisst das im Endeffekt genau?

Die Konsumenten sind sich gewohnt, dass sie mit einer ID die Services des ID-Anbieters und Services von Dritten nutzen können, ohne sich jedes Mal erneut anmelden zu müssen. Als Beispiel: Die Apple ID nutze ich für Anmeldung an iPhone, Apple TV oder auch Spotify. Die Software-Hersteller und Unternehmen möchten ihren Kunden ebenfalls solch ein einfaches und sicheres Anmelden ermöglichen. Sie sehen sich aber oft mit vielen Problemen und nicht genügend internem Wissen konfrontiert, um dieses Ziel zu erreichen.

Wie verschafft ihr da Abhilfe?

Mit unserem Produkt ZITADEL ermöglichen wir Software-Herstellern und Unternehmen innerhalb des Unternehmens und in Verbindung mit vielen Cloud Applikationen eigene digitale Identitäten, also Mitarbeitende, oder bereits bestehende Identitäten von Geschäftspartnern (Firmen-Konto) und Kunden (Social-Login, z.B. AppleID) nutzen zu können. Gleichzeitig bekommen unsere Kunden eine Plattform, mit der sie Standard-Funktionen wie beispielsweise Login, Registrierung, Self-Service Benutzerverwaltung und Rollenverwaltung nicht selbst implementieren müssen, sondern immer auf dem modernsten Stand der Technik sind.

Die Technologie in diesem Bereich entwickelt sich rasant. Ist das gleichzeitig auch eure grösste Herausforderung bei der täglichen Arbeit?

Unser Motto ist «Always run a changing system». Die Technologie entwickelt sich zum Glück immer weiter und das ist auch gut so. Unser Ziel ist es, diese Innovation in unsere Produkte einzubringen und die resultierende Weiterentwicklung unseren Kunden als Service zur Verfügung zu stellen, damit sie sich nicht mit diesen Fragen weiter beschäftigen müssen. In unserem Team haben wir mehr als 20 Jahre Identity und Access Management (IAM) Erfahrung sowie über 15 Jahre Erfahrung mit «Cloud-Native» Applikationen. Wir sind es also gewohnt, mit der konstanten Innovation umzugehen. Wir arbeiten seit vielen Jahren nach dem «DevOps» Ansatz und haben damit die nötige Flexibilität, um auch mehrmals pro Tag neue Updates in unsere Produkte und Services einzuspielen.

Auch die Konkurrenz in diesem Bereich ist riesig. Wie schafft ihr es, euch dagegen zu behaupten?

In der Tat gibt es viele Anbieter für IAM Lösungen - über 60 globale Anbieter. Wenn man sich genauer mit dem Markt auseinandersetzt, ergeben sich aber einige interessante Einblicke: Die Kunden suchen explizit nach «Software-as-a-Service»-Lösungen, was auch in anderen Software-Bereichen ein langjähriger Trend ist (z.B. M365). Die Anbieter von IAM-as-a-Service sind fast ausschliesslich US-Firmen und geben damit meist die Marktdynamik vor. Ein starker Trend in Europa sind «Open Source» Produkte, wobei hier die bestehenden Lösungen nicht für den Betrieb auf moderner Infrastruktur («Cloud») gemacht sind. Wir fokussieren uns darauf, die Bedürfnisse von «Software-as-a-Service» Anbietern bestmöglichst zu erfüllen. Das heisst beispielsweise: Front-End: Login und Frontend können für Kunden angepasst werden. Oder der Self-Service: Wir bieten Funktionen, um die Benutzerverwaltung an die SaaS Kunden zu delegieren. Dies muss üblicherweise selbst entwickelt werden.

Ihr seid unter den Finalisten des Startfeld Diamant. Ihr könnt also eure Geschäftsidee mit Fachexperten weiterentwickeln. Habt ihr euch Ziele dafür definiert?

Unser Ziel war es, unsere Geschäftsidee noch einmal von allen Seiten beleuchten zu lassen und mit dem Feedback unseren Business Plan zu schärfen. Die Seminare waren alle interessant und haben uns sehr guten Input geliefert. Speziell in unserer Phase konnten wir Themen bezüglich Risikomanagement und langfristiger Finanzierung stärken.

Wie geht es mit euch weiter?

Wir sind im letzten Monat offiziell mit unserem Cloud-Service (https://zitadel.ch) erfolgreich gestartet. Für uns steht nun das Wachstum mit unseren Produkten an oberster Stelle, damit wir auch weiterhin einen guten Stand in dem umkämpften Markt gewinnen können. Mittelfristig würden wir gerne unser Team für den internationalen Vertrieb weiter ausbauen.

Zum Unternehmen:

Die CAOS AG St. Gallen wurde am 1. April 2019 von zehn Gründern ins Leben gerufen. Sie haben sich auf die Branchen Software Engineering, Cybersecurity und Cloud Services spezialisiert. CAOS wurde aus einem langjährig bestehenden Team gegründet, welches bereits vorher im Themen IAM aktiv war. Inzwischen zählen sie elf Mitarbeitende.

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Manuela Bruhin

Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».

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