Benno Besson (1922-2006) war einer der prägenden Theaterregisseure Europas, in seinem Werk finden sich einige der eindrücklichsten und attraktivsten Momente der Theatergeschichte.
Zu seinem Geburtstagsjubiläum widmet sich die Wanderausstellung 100 Jahre Benno Besson – Die Macht von Theater im Kalten Krieg seinem künstlerisch-politischen Wirken. In Zusammenarbeit mit dem Theater St.Gallen gastiert die Ausstellung vom 29. Juni bis 6. August in der Lokremise. Vernissage mit Kurator Christian Mächler sowie Barbara-David Brüesch und Birgit Bücker vom Theater St.Gallen ist am Donnerstag, 29. Juni, 19 Uhr.
Benno Besson lernte 1947 in der Schweiz Bertolt Brecht kennen und folgte ihm zwei Jahre später in die DDR. Die Ausstellung erzählt von Bessons Lehrzeit als Brecht-Schüler und seinem Aufstieg zum «Schweizer Übervater des DDR-Theaters». In Form eines Thrillers erkundet sie das Rätsel, weshalb Bessons Drache-Inszenierung trotz Diktaturkritik in der DDR nicht verboten wurde. Schliesslich beleuchtet die Ausstellung, wie Besson als Intendant der Berliner Volksbühne eine schützende Werkstatt für umstrittene Künstler schuf. Wie sehr die DDR sich durch den Schweizer herausgefordert sah, verraten Stasi-Akten.
Kuratiert wird die Ausstellung von Christian Mächler (Universität Bern, Verein Schweizerisches Theatermuseum, Université de Lausanne) und unterstützt u. a. vom Schweizerischen Nationalfonds, dem Bundesamt für Kultur BAK, der Ernst Göhner Stiftung sowie Kanton und Stadt St. Gallen. Die Ausstellung im Theaterbereich der Lokremise ist täglich ab 10 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist frei, inklusive kostenlosem Taschenbuch Der Drache – Theater als Staatsaffäre.
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