Am vergangenen Freitag trafen sich über 60 Mitglieder der Regionalpartei «Die Mitte Toggenburg» im Rössli in Tufertschwil zur traditionellen Neujahrsbegrüssung.
Nationalrat Markus Ritter und der Präsident der Regionalpartei, Kantonsrat Mathias Müller, zeigten auf, welchen Herausforderungen sich die Mitte politisch aktuell stellen muss. Ebenfalls stand ein Referat zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Fokus der diesjährigen Veranstaltung.
Das Toggenburg hat sich in der aktuellen Zeit verschiedenen Herausforderungen zu stellen. Unter anderem die Zahl von Arbeitsplätzen im Tal und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung seien noch ausbaufähig, so Kantonsrat Mathias Müller in seiner Begrüssung. Aktuelle Projekte wie z.B. das Klanghaus, eine verbesserte Verkehrssituation mit den Umfahrungen Bütschwil und Wattwil sowie die Perspektiven im Ganzjahrestourismus könnten aber dazu führen, dass das Toggenburg als Wohnort, aber auch fürs Gewerbe und den Tourismus wieder attraktiver werde. Die Mitte setze sich dabei für eine konsens- und umsetzungsorientierte Politik ein.
Nationalrat Markus Ritter berichtet aus Bundesbern
Zu Gast war auch Nationalrat und Bauernverbandspräsident Markus Ritter. Er berichtete den Zuhörerinnen und Zuhörern aus erster Hand, warum die Mitte aktuell in Bern sehr viel Einfluss habe. Gemäss Ritter gebe es mit der aktuellen Sitzverteilung im Nationalrat in den grossen politischen Fragen ohne die Mitte-Fraktion keine Mehrheiten. Zudem sei die Mitte im Ständerat die stärkste Fraktion, auch wenn in der kleinen Kammer die Parteipolitik nicht im Vordergrund stehe. Auch bei der vergangenen Bundesratswahl zeigte Ritter die Rolle der Mitte auf und beschrieb den interessierten Zuhörern einige Hintergrundinformationen zum überraschenden Ausgang der Wahl.
Gast-Referat zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Als weiterer Programmpunkt referierte Rahel Fenini, kantonale Gleichstellungsbeauftragte sowie Co-Leiterin der Abteilung Integration und Gleichstellung des Kantons St.Gallen. Sie zeigte auf, warum die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz noch nicht dort ist, wo sie sein sollte und was jede/r Einzelne dagegen unternehmen kann. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei keine Frauensache. Sehr oft seien auch Väter betroffen, die ihre Rolle als Familienvater nicht so frei gestalten könnten, wie sie es gerne möchten. Sie forderte die Anwesenden auf, das Thema in ihrem Einflusskreis aufzunehmen. "Denken Sie dabei auch an Ihre Kinder oder Enkel, welche allenfalls davon betroffen sein könnten", appellierte sie.
Neuer Kantonsrat / Verabschiedung Karl Brändle
Präsident Mathias Müller nutzte den Anlass, um Alt-Kantonsrat Karl Brändle in Parteikreisen aus dem Kantonsrat zu verabschieden. Karl Brändle war während rund zehn Jahren ein Vertreter der Mitte und des Toggenburgs im Kantonsrat. Er habe sich dabei stets für das Toggenburg eingesetzt und sich, wenn nötig, auch mal etwas pointierter für seine Anliegen eingesetzt. Als Nachfolger von Karl Brändle im Kantonsrat wurde Hansruedi Thoma aus Müselbach vorgestellt. Der Landwirt und dreifache Familienvater wird erstmals an der Kantonsratssession im Februar mitwirken.
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