Die St. Galler Tanzkompanie vor der zweiten Premiere der Saison: Mit einer Choreografie des Norwegers Jo Strømgren und dem Einzug in eine fiktive Kloster-WG geht sie der Frage nach, wie eine diverse Gesellschaft möglich ist. Die Uraufführung findet am Freitag in der Lokremise statt.
Die Genossenschaft Konzert und Theater St.Gallen teilt mit:
Der international gefeierte Regisseur und Choreograf Jo Strømgren hat eigens für die St. Galler Tanzkompanie ein Tanzstück kreiert. Mit «Matthäus 22:37-39» beweist er ein feines Gespür für den Aufführungsort mit seiner klösterlichen Tradition: Die Ausgangslage will es nämlich, dass die Stadt beschliesst, sein Frauen- und Männerkloster zusammenzulegen und eine geschlechterdurchmischte Kloster-WG zu gründen. Dabei geht es Strømgren nicht um plumpe Institutionskritik, sondern – passend zum Spielzeitmotto «Identitäten» – um fundamentale Fragen nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
Nicht ohne auf Schalk und manche Überraschung zu verzichten, lotet der theatrale Tanzabend Wege und Möglichkeiten aus, wie eine Gesellschaft funktionieren kann, wenn unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen. Und bleibt dabei ganz nach dem titelgebenden Bibelwort hoffnungsfroh, scheint es doch durchaus im Rahmen des Möglichen, «deine Nächsten zu lieben wie dich selbst».
Nach dem Doppelabend mit Choreografien von Johan Inger und Hofesh Shechter ist es der St. Galler Tanzkompanie unter der Leitung von Frank Fannar Pedersen auch für die zweite Produktion der Saison, in der die Tanzkompanie erstmals in der Geschichte von Konzert und Theater St. Gallen eine eigene Sparte bildet, gelungen, einen renommierten Choreografen zu gewinnen. Der aus Oslo stammende Jo Strømgren hat im Lauf seiner Karriere bereits rund 300 Produktionen in 70 Ländern realisiert, meistens abendfüllende Stücke in einer Vielzahl von Genres: Ballett, zeitgenössischer Tanz, Film, Theater, Oper und Puppentheater. Seit 2012 Hauschoreograf des Norwegischen Nationalballetts, arbeitete er darüber hinaus mit Institutionen wie dem Staatstheater Mainz, dem Wiener Staatsballett oder dem Ballett der «Opéra national du Rhin».
Die Uraufführung von «Matthäus 22:37-39» findet am Freitag, 26. Januar 2024, in der St. Galler Lokremise statt. Mehr Informationen finden Sie hier.
(Bild: Ludwig Olah/Konzert und Theater St.Gallen)
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.