Eine Uhr, die dafür sorgt, dass uns quasi kurz vor dem Aufwachen Koffein eingeflösst wird – die Idee von Dario Dornbierer und Sascha Fritsche geht nun auf den Markt. Wie es nun weitergeht, verraten sie im Interview.
Nach einer langen Vorbereitungsphase ist es endlich soweit, und ihr seid mit eurem Produkt «B?SYNC ON» auf dem Markt. Wie geht es euch?
Sascha Fritsche: Das Produkt nun auf dem Markt zu haben, macht uns überglücklich und stolz. Wir haben die Reise vor Jahren angetreten – mit der Idee, Menschen zu helfen, die beim Aufstehen Schwierigkeiten haben. Das Produkt nun effektiv in der Hand zu halten und Konsumenten anbieten zu können, ist ein super Gefühl! Wir sind überzeugt davon, dass wir mit «B?SYNC ON» viele Menschen in ihrem Alltag positiv unterstützen können. Natürlich war es ein langer, spannender und auch anstrengender Weg. Aber wir freuen uns auf die Zukunft.
Euer Produkt soll ein leichteres Aufstehen schaffen und wird vor dem Schlafengehen eingenommen. Wie ist euer Produkt gedacht: Über einen längeren Einnahmezeitraum oder eher für wenige Tage?
Dario Dornbierer: Unsere klinischen Studien haben gezeigt, dass unser Produkt bereits nach einmaliger Einnahme eine deutliche positive Wirkung auf den Aufwachprozess hat. Das ist durchaus einzigartig im Nahrungsmittel-Segment, zumal die meisten Präparate typischerweise über Monate eingenommen werden müssen, um einen Effekt zu zeigen.
Interessanterweise konnte in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden, dass die regelmässige Einnahme von Koffein einen starken Einfluss auf die innere Uhr haben kann. Regelmässiger Koffeinkonsum am Abend kann beispielsweise eine Verschiebung der inneren Uhr nach vorne bewirken, das heisst, der Konsument wird später müde. Andererseits deuten neuere Studien darauf hin, dass diese Eigenschaft des Koffeins auch dazu genutzt werden kann, die innere Uhr zurückzustellen - also eine Nachteule in einen Frühaufsteher zu verwandeln, wenn dem Körper regelmässig Koffein in den frühen Morgenstunden zugeführt wird.
Koffein wirkt stärker, wenn es während des Schlafs eingenommen wird, als wenn es erst nach dem Aufwachen erfolgt. Deshalb setzen wir in unserem Produkt keine heroischen Koffeindosen ein.
Wie viele Tests und Studien waren nötig, bis die Markteinführung in Angriff genommen werden konnte?
Dario Dornbierer: Wir haben über mehrere Jahre hinweg zahlreiche in-vitro Studien durchgeführt, um funktionstüchtige Prototypen zu identifizieren. Danach haben wir in zwei klinischen Studien die Funktionstüchtigkeit und Wirkungen der Prototypen untersucht und den besten für die weitere Entwicklung ausgewählt. Die Studien folgten einem doppel-verblindeten, placebokontrollierten Design. Das heisst, weder wir noch die Versuchspersonen wussten jeweils, ob sie das Placebo oder das Produkt erhalten hatten. Die Resultate der in einem Schweizer Schlaflabor durchgeführten Studie waren sehr positiv und wurden mittlerweile im wissenschaftlichen Journal «Scientific Reports» publiziert. Nach den klinischen Studien haben wir eine Konsumentenstudie in der Schweiz und England durchgeführt, bei der wir das Produkt an etwa 120 Personen abgegeben und deren subjektives Feedback gemessen haben.
Ich nehme an, dass ihr euer Produkt ebenfalls getestet habt. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Sascha Fritsche: Natürlich! Wir sind unsere besten Konsumenten (lacht). Die meisten Mitglieder unseres Teams sind eher «nachtaktiv» und haben Schwierigkeiten, morgens aus den Federn zu kommen. Ich denke, viele kennen das Gefühl, wenn sie aufwachen und sich total müde und schlapp fühlen.
Mit B?SYNC ON setzen wir dieser Situation ein Ende. Durch die Abgabe von Koffein kurz vor dem Aufwachen, also während man noch schläft, wacht man schrittweise und mit Leichtigkeit auf. Es war interessant, zu merken, wie der Geist bereits komplett klar und da ist, gleich nachdem man die Augen öffnet. Das ist ein spezielles Gefühl.
Wie schwierig oder einfach ist es, passende Vertriebspartner zu finden?
Sascha Fritsche: In der ersten Phase konzentrieren wir uns auf den Vertrieb über unsere eigenen Kanäle, sprich über www.b-sync.ch. Wir sind jedoch bereits in ersten Gesprächen mit einigen Apotheken und Drogerien, die Interesse am Produkt haben. Wir haben das Glück, dass wir mit Dr. Pasqualine Gallacchi und Fabian Vaucher zwei stark vernetzte Persönlichkeiten in diesem Segment in unserem Advisory Board haben. Natürlich braucht es noch ein bisschen Zeit, bis das Produkt in einer Apotheke erhältlich ist. Nach den ersten Gesprächen sind wir aber positiv gestimmt.
Wie geht es nun für euch weiter?
Sascha Fritsche: Als Erstes haben wir mal nächste Woche mit Freunden und Investoren einen kleinen Apéro geplant, um diesen Meilenstein zu feiern (lacht). Dann geht es jedoch gleich weiter. Das Ziel für dieses Jahr ist, «B?SYNC ON» in der Schweiz, England und Deutschland zu etablieren und dann in weitere Märkte zu expandieren. Gleichzeitig arbeiten wir bereits an weiteren innovativen Produkten, welche wir unter der Marke «B?SYNC» in den nächsten Jahren lancieren werden.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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