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Eine Partei sucht ihren Namen

Die unendliche Geschichte der DNFDP

Da die etablierten Parteien beim Thema Corona ziemlich passiv sind, haben einige Massnahmengegner eine eigene Partei gegründet: Die DNFDP. Was hinter dem Kürzel steckt, wechselt allerdings fast im Wochentakt. Zum Frust der Gründer. Unfreiwillig lustig ist das Ganze aber dennoch.

Stefan Millius am 28. November 2020

Wer die Skeptiker oder Gegner der aktuellen Schutzmassnahmen vor dem Coronavirus für eine homogene Masse hält, täuscht sich. Es gibt die gemässigten Kräfte und radikalere, es gibt solche, die Theorien über den Ursprung der Pandemie haben und andere, die einfach auf die Grundrechte pochen. Und es gibt solche, die dazu aufrufen, sich bewusst an keine Regel zu halten und offen zu rebellieren, während es andere pragmatischer handhaben.

Entsprechend herrscht ziemlich wenig Einigkeit in einem Lager, das grundsätzlich gemeinsame Ziele anstrebt. Eine besondere Rolle in diesem «Konzert» kommt der wohl jüngsten Partei der Schweiz zu, der DNFDP. Diese zeichnet sich durch einen angriffigen Stil und einen deutlichen Tonfall aus.

Das wird schon klar, wenn man weiss, woher das Kürzel ursprünglich stammt. DNFDP hiess ausgedeutscht bei der Gründung nämlich «Die Neue Fick Dich Partei» - Orginalschreibweise inklusive Grossbuchstaben wurde übernommen.

Der Grund für die eher happige Bezeichnung: Man wollte sich mit dem Namen «an die Parteien, Medien und Co.» richten, wie der Initiant Chris Weber auf Facebook schreibt. Aber mit Kraftausdrücken konnten sich offenbar viele nicht anfreunden, die sonst Sympathien für die Gruppierung gehabt hätten, es gab viele negative Rückmeldungen. Und die DNFDP beschloss, sich umzubennen.

Weil man aber offenbar am Kürzel hing, musste der neue Name diesem wieder entsprechen. Von nun an hiess das Ganze «Die Neue Frag Dich Partei». Zu dieser Wahl gibt es keine Begründung, gesichert ist aber, dass es auch dagegen Widerstand gab. Auch das Logo, die Farbe der Webseite, kurz: An ziemlich allem sei rumgemeckert worden, äussern sich die Köpfe hinter der DNFDP genervt. Deshalb habe man nachgefragt und diverse Umfragen gestartet.

Mit dem Ergebnis, dass sich mit einem Mal 261 Personen für den Namen «Fick Dich Partei? aussprachen, nur elf waren für «Frag Dich Partei». Also erfolgte eine erneute Umbenennung - zum alten Namen. Wenig überraschend meldete sich schnell wieder Opposition. Und wieder befand man bei der DNFDP, man komme den Kritikern entgegen.

Stand heute nennt sie sich «Die neue Freiheits-Demonstranten Partei». Wie lange, das ist eine andere Frage.

Bei der DNFDP beziehungsweise ihrem Gründer kommt jedenfalls allmählich Frust auf. Im erwähnten Facebookeintrag kritisiert Chris Weber, dass offensichtlich Details wie der Parteiname oder das Logo vielen wichtiger sei als das eigentliche Anliegen: «Wenn das wirklich euer Ernst ist, sich die ganze Zeit über das aufzuregen, dann kann das 'Corona und deren Massnahmen' euch nicht wirklich stören, oder?»

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Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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