Mehr als 400 Bilder auf 700 Quadratmetern zeigt Arthur Wyss bis zum 10. September in der Lokremise in Wil. Am Samstag lud der Maler zur Vernissage.
Text und Bilder: Daniela Huijser
Arthur Wyss zeige nicht die Probleme der Natur, sondern das Schöne der Welt. Mit diesen Worten begrüsste Valentina de Pasquale, Kulturbeauftragte der Stadt Wil, die Besucherinnen und Besucher am Samstagabend in der Lokremise Wil zur Vernissage von «Licht und Nacht». Maler Arthur Wyss zeigt dort zum siebten Mal seine eindrücklichen Bilder. Bilder, auf denen es sich um Licht und Nacht dreht. Bilder in schlichten Farben, mit abstrakten Formen, mit konkreten Sujets wie dem Säntis oder der Lokremise bei Nacht. Zu Beginn der Vernissage dankte Arthur Wyss all denen, die dazu beigetragen haben, dass die grosse Ausstellung und das umfangreiche Rahmenprogramm zustande kamen, insbesondere seiner Partnerin Heidi Haberthür, die unentbehrliche Helferin an seiner Seite.
Aspekte des Malens
«Bei der Entstehung meiner Bilder kommen verschiedene Aspekte zum Tragen. Das Unbekümmerte, das Ausgedachte, das kopierend Abbildende und andere mehr», ging Arthur Wyss auf seine Arbeit ein. Er sprach von einem «Dienst an der Natur», indem durch seine Bilder das Schöne der Natur klarer werde und so weit stärker erfreuen könne. «Dabei hat nicht alleine der Inhalt Einfluss, sondern weit mehr Farben und Formen. Sichtbar ist nun die Technik, der Farbauftrag, die Komposition. Sichtbar sind auch die Farbklänge und die Kombinationen», sagte der Maler. Doch wie viel Intensität während der Entstehung des Bildes aufgewendet wurde, bleibe nicht direkt sichtbar.
Beim Betrachten der rund 400 Bilder wird aber direkt sichtbar, in wie vielen Facetten Arthur Wyss malt und dabei die Betrachter zum Staunen bringt. Etwa wenn man beim genauen Hinschauen bemerkt, dass einzelne Farben vielschichtiger sind, als von Weitem gesehen. Das wird nicht nur in jenen Bildern deutlich, die mit Linien und Farbverläufen überraschen, sondern auch dort, wo Konkretes zu sehen ist. Etwa Berg- und Wasserlandschaften oder Industriegebäude bei Nacht, ein Palazzo in der Dunkelheit oder das Wiler Silo.
Am Ende des Rundgangs macht Arthur Wyss deutlich, weshalb man nicht vom «finsteren» Mittelalter sprechen sollte. Zahlreiche Bilder zeigen bunte romanische Zitate, kleinformatige Abbildungen von Kapitellen und Fresken. «Ungeplant wuchs die Sache Bild um Bild. Ich entdeckte, was die Menschen zu jener Zeit für grossartige Schöpfungen hervorbrachten!», sagte Arthur Wyss, der jene Reihe nicht in Linien, sondern in winzigsten Punkten malte.
Reichhaltiges Rahmenprogramm
Während des Apéros unterhielt sich Arthur Wyss gut gelaunt mit den Vernissage-Gästen. «Die Freude ist gross, dass ich viele bekannte Gesichter sehe», sagte er mit einem Schmunzeln. Ihm stehen bis zum 10. September spannende Wochen bevor, denn das Rahmenprogramm zu «Licht und Nacht» enthält viele interessante und unterhaltende Programmpunkte. Ein Ereignis folgte bereits am Sonntag: Die Vernissage seines Buches «Sonnenaufgang und Sonnenuntergang». Für Arthur Wyss gibt es am kommenden Samstag einen persönlichen Höhepunkt mit dem Konzert «Stabat Mater» von Luigi Boccherini, von dem er schwärmt: «Klassische Musik auf höchster Stufe – ein einmalig schönes Werk.»
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