Die Ostschweizer Polizeikorps erhalten neue Uniformen. Vom ersten Wunsch bis zum Abschluss des Projekts vergingen stolze vier Jahre. Und bis man bei allen schön Mass genommen hat, geht es noch einige Monate. Im Einsatz sein werden die neuen Uniformen ab 2020.
Die Kantonspolizei St.Gallen hat unter der Co-Projektleitung der Kantonspolizeien Zürich und Bern gemeinsam mit elf weiteren kantonalen Polizeikorps, mehreren Stadtpolizeien und der SBB-Transportpolizei die korpsübergreifende Erneuerung der Arbeitsuniformen erarbeitet. Das geht aus einer Mitteilung hervor.
Das Beschaffungsprojekt sei das bislang grösste in der Schweiz gewesen und wurde nach vier Jahren Ende März 2019 erfolgreich abgeschlossen. Für die Mitarbeitenden der Kantonspolizei St.Gallen folgen jetzt die Massabnahmen und dann die Produktion. Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2020 wird die neue Uniform getragen.
Tragversuche und Materialtests bestätigten laut der Mitteilung «die Praxistauglichkeit der neuen Uniform». Mit dem gemeinsamen Beschaffungsvorhaben könne man künftig qualitativ bessere Uniformteile beschaffen, Kosten reduzieren und die logistische Bewirtschaftung optimieren.
Der Start des bislang grössten Beschaffungsprojekts innerhalb der Schweizer Polizeilandschaft erfolgte im Februar 2015. Daran beteiligt waren fast alle Korps des Polizeikonkordats Nordwestschweiz (Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn), fast alle Korps des Ostschweizer Polizeikonkordats (beide Appenzell, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau und die Städte Chur und St.Gallen), die SBB-Transportpolizei sowie sämtliche Polizeikorps im Kanton Zürich.
In einer ersten Phase habe man diverse Designfirmen angeschrieben und gebeten, einen Vorschlag für die Erneuerung des Designs der Polizeiuniform zu erstellen. Drei Firmen reichten ihre Vorschläge ein und präsentierten diese Vertretern aus allen beteiligten Polizeikorps. Im Oktober 2015 entschied sich der Steuerungsausschuss für das Design. Massgebend waren dabei unter anderem Optik und Zweckmässigkeit sowie Kostenüberlegungen.
Die Schweizerische Textilfachschule wurde beratend ins Projekt eingebunden. Im Verlauf des Jahres 2016 wurden anhand von Prototypen und Workshops die Pflichtenhefte erstellt sowie die Ausschreibung durchgeführt. Im Submissionsverfahren mussten die Anbieter zusätzliche Eignungskriterien erfüllen. Man legte unter anderem ein spezielles Augenmerk auf soziale und ökologische Kriterien.
Über 250 Mitarbeitende der am Projekt beteiligten Polizeikorps nahmen am rund eineinhalb Jahre dauernden Tragversuch teil. Unter realen Bedingungen wurde die neue Uniform bei unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen auf ihre Einsatztauglichkeit überprüft. Das Hauptaugenmerk richtete man auf die Funktionalität, die Stoffqualität sowie die Verarbeitung.
«Der Tragversuch bestätigte die Praxistauglichkeit der neuen Uniform», heisst es dazu Ergänzend wurden durch die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (EMPA) an den Kleidungsstücken verschiedene Tests durchgeführt, die zu ausnahmslos positiven Ergebnissen führten.
Mit einstimmiger Freigabe der Uniformstücke durch den Steuerungsausschuss wurde das Grossprojekt Ende März 2019 abgeschlossen. Über die Beschaffung der neuen Arbeitsuniform entscheiden nun die einzelnen Polizeikorps «individuell und ihren Bedürfnissen entsprechend.»
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