Zum 60. Geburtstag von Kuno Lauener von «Züri West» hier ein Blick auf die Geschichte einer Band, die in der Schweiz wohl für ewig einen Sonderstatus haben wird.
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Aufgewachsen ist Kuno Lauener im Spiegel, in der Nähe des Gurten, bei Bern. Nach der obligatorischen Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung. Er ist heute Gesellschafter und Geschäftsführer der Weltrekords GmbH.
Seine Band Züri West gründete er 1984. Zusammen mit vier anderen jungen Musikern aus Bern spielte er als Coverband an einer Silvesterparty. Damit hatte Züri West so viel Erfolg, dass sie kurz darauf auch eigene Songs produzierten. In Berndeutsch.
Mit dem Bandnamen Züri West erklärten sie damals Bern zum Vorort von Zürich und wollten sich damit abgrenzen vom restlichen und bisherigen Mundartrock. Ihre Musik sollte von Punk geprägt sein. Rockig, mit lauter Gitarre und gesellschaftskritischen Texten. So wollte Züri West überzeugen und schaffte dies.
1985 an einem Konzert, bei dem Polo Hofer als Moderator durch das Programm führte, klauten Züri West den Hofer-Song «Wägem Gäud» und provozierten auf der Bühne mit abgeändertem Text. Daraufhin stieg das Interesse an Kuno Lauener und seiner Band massiv. 1987 erschien ihr erster Longplayer «Sport & «Kirchberg». Die darauf enthaltene Ballade «7:7» verhalf der Band zu noch grösserer Bekanntheit.
Bereits mit ihrem zweiten Album „Bümpliz-Casablanca» eroberten sie den ersten Platz der Schweizer Albumcharts und mit ihrem dritten Album «Elvis» holten sie sich nach nur sieben Wochen Gold. Als nationale Showgrösse gründete Kuno Lauener sein eigenes Label Weltrekords und war nicht mehr darauf angewiesen, neben der Musik anderweitig zu arbeiten.
Im Mai 1994 erschien das Album «ZüriWest». Es war auf Anhieb auf dem ersten Platz der Schweizer Hitparade, blieb monatelang in den Top Ten und verkaufte sich über 150'000 Mal. Es war somit bis zu diesem Zeitpunkt das meistverkaufte Schweizer Rockalbum aller Zeiten.
Mit den nächsten Alben konnten Züri West zwar nie mehr an den Erfolg von «ZüriWest» anknüpfen und trotzdem verkaufte kaum eine andere Schweizer Band so viele Tonträger wie die Jungs um Kuno Lauener. So wurde «Fingt s Glück eim» im August 2001 ein weiterer Nummer 1 Hit der Schweizer Hitparade.
Vor kurzem gab Kuno Lauener bekannt, dass er an Multiple Sklerose (MS) erkrankt ist. Die Diagnose hat er bereits vor vier Jahren erhalten. Die Autoimmunerkrankung betrifft das zentrale Nervensysten und gilt bis heute als unheilbar.
Der «NZZ am Sonntag» sagte er dazu in einem Interview «ich habe Scheisstage, aber ich bin nicht verzweifelt».
Wie es mit Züri West weitergehen soll, hält Kuno Lauener zurzeit noch offen. Je nachdem, wie sich seine Krankheit entwickle. Er fühle sich beim Texten nicht beeinträchtigt und habe trotz MS neue Songs geschrieben, die er mit seiner Band aufnehmen möchte.
Nadine Linder war Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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