Einer der Wagen des «Circus Beat Breu», die in Lustenau zwischengelagert werden. (Leserbild: Walter Peterhans)
Beat Breu hat beim Crowdfunding für seinen eigenen «Circus Beat Breu» das Minimalziel von 50'000 Franken Spenden erreicht. Nun macht er offenbar ernst: Im österreichischen Lustenau wurden mehrere beschriftete Zirkuswagen gesichtet. Wann es losgeht, bleibt unklar.
Er will einmal mehr eine ganz neue Karriere starten: Die St.Galler Velofahrer-Legende Beat Breu. Und er will Zirkusdirektor werden. Mit seinem eigenen «Circus Beat Breu» möchte der Bergfloh durch die Lande fahren. Dafür startete er im April ein Crowdfunding mit dem Ziel, 150'000 Franken Unterstützung zu erhalten.
Die Aktion liess sich aber sehr harzig an, nach mehreren Wochen waren nur ein paar tausend Franken zusammen; «Die Ostschweiz» hat berichtet. Bis zum Ende der Sammelaktion Mitte Juli schaffte es Breu aber immerhin, das Minimalziel von 50'000 Franken hauchdünn zu übertreffen. Damit verlief das Crowdfunding bei lokalhelden.ch erfolgreich.
Die Frage war nur: Macht er nun mit der Minimalfinanzierung wirklich ernst? Es sieht so aus. Ein Leserreporter sichtete in Lustenau (A) auf einem Schotterplatz in der Nähe der Hauptstrasse beschriftete Zirkuswagen. Sie scheinen dort für den Moment zwischengelagert, wenige Minuten von der Schweizer Grenze entfernt.
Einer der Wagen des «Circus Beat Breu», die in Lustenau zwischengelagert werden. (Leserbild: Walter Peterhans)
Dank den 50'000 Franken, so hat es Beat Breu angekündigt, kann er eine Minimalinfrastruktur für den Zirkus bereitstellen: Wagen für die Arbeiter, WC, Kasse und Küche - alles Occasion. Wären es die angepeilten 150'000 Franken gewesen, hätte er sich besseres und neueres Material beschaffen können.
Es gibt viele Fragen. Warum stehen die Wagen im Ausland? Wann geht es nun wirklich los mit Zirkusvorstellungen? Die Premiere war eigentlich für Juli angekündigt, angesichts des bis Mitte Juli laufenden Crowdfunding (und mitten in den Ferien) ohnehin ein schwieriger Zeitpunkt. Gibt es bereits ein Tourprogramm? Und was wird man eigentlich alles sehen beim «Circus Beat Breu»?
Breu hat die Anfrage von «Die Ostschweiz» bisher nicht beantwortet, daher bleibt es für den Moment unklar. In der öffentlichen Diskussion rund um das Crowdfunding gibt es zwei Lager: Fans des ehemaligen Spitzensportlers, die ihm Erfolg wünschen und Leute, die bezweifeln, dass man heute noch Erfolg haben kann mit einem Zirkusunternehmen. Wer Breu kennt, weiss aber: Versuchen wird er es in jedem Fall.
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Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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