Rollstuhlsportler Marcel Hug aus Pfyn liess letztes Jahr noch offen, ob er seine Karriere fortsetzen werde. Nun ist der Entscheid gefallen. Zumindest im laufenden Jahr wird er weiter nach Medaillen und dem verlustig gegangenen Weltrekord nachjagen.
Die letzte, äusserst erfolgreiche Saison habe Rollstuhlsportler Marcel Hug mental und physisch stark gefordert: «Corona, das Rennstuhl-Projekt, die vielen Wettkämpfe mit den entsprechenden Reisen; es blieb mir kaum Zeit, all das Erlebte und die Erfolge zu verarbeiten», schreibt er in einer letzten Woche versandten Mitteilung.
Dies hat er nun nachgeholt: «Nach meiner erfolgreichsten Saison überhaupt, nach 25 Jahren im Rollstuhlsport - 11 davon als Profi - und mittlerweile 36 Jahre alt, habe ich eine Auslegeordnung gemacht. Ich habe Vieles analysiert, Einiges auch infrage gestellt und mich intensiv mit meinem Umfeld ausgetauscht.»
Das Ergebnis dieser Analyse: Hug macht weiter. Er wolle seine Karriere mit viel Leidenschaft, Freude und Engagement fortsetzen, sagt der Athlet aus Pfyn. Er lege dabei den Fokus auf den Marathon. Auf der Bahn werde er nur noch Wettkämpfe über 5000 und 1500 Meter bestreiten. Dies in erster Linie, weil er wohl «seinen» Weltrekord über 5000 Meter zurückerobern will.
Nicht über 2022 hinaus geplant
Ob Hug seine Karriere bis zu den Paralympics 2024 in Paris fortsetzen werde, lässt er offen. Er sagt: «Meine Planung gilt vorerst für das Jahr 2022. Alles Weitere werde ich danach entscheiden.» Er befasse sich derzeit auch mit seiner beruflichen Zukunft abseits der Sportplätze, lässt aber offen, wohin ihn seine Neuorientierung führen könnte. «Noch ist jedoch nichts konkret, auch den Zeithorizont betreffend nicht.»
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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