Sie arbeiten, wenn andere zum Fest anstossen oder den Jahreswechsel feiern – zu ihnen gehört auch Radiomoderator Timo Michels. Wie er damit umgeht, verrät er im Interview.
Arbeiten, wenn andere unter dem Baum sitzen oder zum Jahreswechsel anstossen: Weshalb ist das bei dir nötig?
Wie oft ist es schon vorgekommen, dass während der Zubereitung eines Festmahls das Radio läuft? Sicher bereits das eine oder andere Mal. Damit man auch in dieser Situation an den Tagen unterhalten wird, gibt es uns: die Radiomoderatorinnen und Radiomoderatoren. Ein feucht-fröhlicher Silvester-Apéro wird natürlich durchs Radio bestens begleitet – oder?
Manche arbeiten gerne an diesen Tagen, für die anderen ist es ein Graus. Wie ist es bei dir?
Ich finde es cool. Es herrscht ein ganz besonderer «Vibe». Die Stimmung im Team ist festlich, das Studio teils dekoriert und die Interaktionen mit der Hörerschaft sind grossartig.
Wie wichtig sind dir die Feiertage?
Ich finde es sehr wichtig, diese Feierlichkeiten und Brauchtümer entsprechend zu «ehren». Kinder sollen merken, dass dies speziell ist – nebst den Geschenken. Mit zunehmendem Alter wird das eigentliche Fest doch eine andere Bedeutung erhalten.
Unterscheidet sich die Arbeit an diesen Tagen von denen des «normalen» Alltags?
Der Hebel für das Mikrofon wird gleich hochgefahren wie auch an einem warmen Sommertag. An diesen Tagen merkt man stark: Man sitzt mit seinen Teamkollegen im gleichen Boot - oder war es doch der gleiche Schlitten?!
Arbeitest du zum ersten Mal an den Feiertagen?
Vor meiner Tätigkeit im Radio wäre es irgendwie undenkbar gewesen. Aber durch die Anpassung des eigenen Lebens mit einem Job, der früh beginnt oder auch spät endet, verlieren auch Sonn- und Feiertage an «Wichtigkeit».
Wie nimmst du die Stimmung der anderen wahr?
Aktuell sind wir geteilter Meinung über die sogenannten «Christmas-Songs». Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Was will man da machen, im Februar sehen wir doch schon wieder die Osterhasen an den Kassen der Detailhändler – that’s life!
Gibt es dennoch ein Ritual oder etwas, was du am Heiligen Abend oder Silvester machst – trotz Arbeit?
Nein, da habe ich keines. Da ist es mir am Geburtstag wichtiger, nicht zu arbeiten.
Holst du die Feiertage vor oder nach?
Ich denke, man gleitet so mit. Die Feiertagsstimmung ist ohnehin da. Man kommt nicht an ihr vorbei.
Wie reagiert dein Umfeld, wenn du an diesen Tagen nicht da bist?
Die finden es toll, denn man braucht doch für die Zubereitung des Festmahls Unterhaltung. Wenn man dann die Stimme «kennt», macht es dies doch gleich persönlicher (lacht).
(Bild: TOP Medien/Jasmin Müller)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.