Der 76-jährige Urs Bischof wuchs in St. Gallen auf und führt heute ein Goldkunst-Atelier in Zug.
Goldschmied und Ex-Fussballprofi Urs Bischof stellt im November im Kybunpark aus. Für den 76-Jährigen aus Zug ist es ein doppeltes Heimkommen: Er wurde 1947 in Bruggen geboren und gewann 1969 mit dem FC St. Gallen den Cup.
Medienberichte über Urs Bischof finden sich einige. Über einen wie ihn schreiben Journalisten gerne. Kein Wunder. Das Leben des heute 76-Jährigen würde auch als Grundlage für eine spannende Biographie taugen. Es begann kurz nach dem Krieg im Jahr 1947 in St. Gallen Bruggen. Der Fussball war ein fixer Bestandteil von Urs Bischofs Kindheit. Er wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Schon seine Onkel Arnold «Noldi» Bischof und Franz Bischof spielten für den FC St. Gallen. «Wir sind und waren eine fussballverrückte Familie.» Aber nicht nur der Fussball liegt ihm in den Genen. Sein 2005 verstorbener Vater Max Bischof war ebenfalls Künstler. «Er hatte grosses Talent, es zu verkaufen gehörte aber nicht so dazu.»
Der 76-jährige Urs Bischof wuchs in St. Gallen auf und führt heute ein Goldkunst-Atelier in Zug.
Mit dem FCSG Cupsieger
Beruflich und sportlich folgte Urs Bischof in die Fussstapfen des Vaters: Lehre als Goldschmied und Fussball beim FC Winkeln und später beim FC St. Gallen. Beim legendären Cup-Sieg im Jahr 1969 war er Teil des Stammteams. Während des Finals blieb er aber auf der Bank – die Routiniers mussten ran. Dafür spielte er im Halbfinal gegen Sevette durch. Daran erinnert er sich heute noch gern zurück: «Das Spiel meines Lebens. Ich wurde von den Mitspielern auf den Schultern vom Rasen getragen.»
Der FCSG nach dem Cupsieg im Jahr 1969 – Urs Bischof (erste Reihe, 3. von links) war damals Stammspieler.
Kurz nach dem Final verlässt Urs Bischof St. Gallen. Als 22-Jähriger zieht er in die Innerschweiz. Grund sind zwei Angebote: eins von einem renommierten Luzerner Juwelier und eins vom FC Luzern. Dort verbringt er noch drei Saisons – inkl. Aufstieg in die Nationalliga A – auf dem Rasen und wechselt dann an die Seitenlinie. 1972 wird er Spielertrainer beim FC Zug. Er hatte allerdings eine entscheidende Bedingung: Nebenher ein Goldschmiedatelier führen.
«Zum Glück war ich damals schon in der Situation, die eine oder andere Forderung zu stellen.» Das Atelier eröffnete er im Jahr 1973 – seither ist er dem Goldschmied-Handwerk treu geblieben.
Urs Bischof im Dress des FC St.Gallen von 1959 bis 1969.
Erfolg als Künstler
Für ihn war der kontinuierliche Wechsel hin zur Kunst ein «vernünftiger» Schritt. «Ich sagte mir nach sechs weiteren Jahren beim FC Zug und der Aushilfe beim FC Baar: Bleib realistisch, setze auf die Kunst.» Das ist nicht nur eine humoristische Aussage. Denn Urs Bischof war sich schon damals bewusst: Der Sport ist schnelllebig. Die Kunst bleibt. «Damit kann ich mir ein Vermächtnis schaffen. Etwas kreieren, das lange hält.» Der Bruch mit dem Fussball erfolgte schliesslich im Jahr 1985. Seither ist Urs Bischof durch und durch Künstler. Und der Erfolg gab ihm recht. Über die Jahre wurden seine Werke in Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland gezeigt. Dazu kamen diverse Auftragsarbeiten und gewonnene Wettbewerbe. Trotzdem: Die Ausstellung im Kybunpark ist für ihn etwas Spezielles: «Es ist ein Heimkommen. Zurück zu den Wurzeln. Geographisch, sportlich und emotional.» Denn hier in St. Gallen hat sich nicht nur die Vergangenheit abgespielt – auch seine Zukunft lebt hier. Sein Sohn Kajo Bischof führt die Weinhandlung Vogelsanger Weine AG in Winkeln. «Es freut mich besonders, dass er Teil der Ausstellung ist und mit mir und den Gästen anstossen wird.»
Die Ausstellung
Die Werke von Urs Bischof sind während dreier Tage in der «V-Zug Lounge» des Kybunpark zu sehen:
Freitag, 17. Nov., 17 bis 20 Uhr
Samstag, 18. Nov., 11 bis 16 Uhr
Sonntag, 19. Nov., 11 bis 15 Uhr
Die Ausstellung ist öffentlich.
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