Die FDP des Kantons St.Gallen unterstützt im zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen Esther Friedli. Diesen Entscheid traf die Parteibasis am Donnerstagabend im Rahmen einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung in Buchs.
Vor rund zwei Wochen gab die FDP des Kantons St.Gallen bekannt, dass sie auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang der Ständeratsersatzwahlen verzichten werde. Sie schreibt dazu: «Eine solche wäre in der vorliegenden Konstellation nicht zielführend gewesen und hätte nur im Falle einer echten Stichwahl zwischen den beiden bürgerlichen Kandidatinnen intakte Erfolgschancen gehabt.»
Im Rahmen einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung von Donnerstag, 30. März 2023, in Buchs stimmten die Mitglieder nun über die Wahlempfehlung für den zweiten Wahlgang ab. Die Parteileitung hatte bereits im Vorfeld den Antrag gestellt, eine solche zugunsten von Esther Friedli auszusprechen.
Kritische Fragen an beide Kandidatinnen
Zur persönlichen Meinungsbildung fand an der Mitgliederversammlung ein Podium mit den beiden Kandidatinnen Esther Friedli (SVP) und Barbara Gysi (SP) statt. Unter der Leitung von SRF-Radio-Moderatorin Martina Brassel nahmen die Kontrahentinnen zu brennenden politischen Themen sowie zu Fragen aus dem Publikum Stellung. Ihre Antworten fanden bei den Anwesenden mal mehr, mal weniger Zustimmung. «Insbesondere bei Problemen der beruflichen Vorsorge, der AHV sowie bezüglich einer vorwärts gerichteten Europa- und Energiepolitik sowie bei der Bekämpfung des sich zuspitzenden Fachkräftemangels vermochten die beiden Kandidatinnen allerdings nicht zu überzeugen», so die FDP in einer Medienmitteilung.
FDP steht im zweiten Wahlgang hinter Esther Friedli
Esther Friedli positionierte sich in der Diskussion jedoch näher bei der FDP als die SP-Gewerkschaftsvertreterin Barbara Gysi. Die FDP-Mitglieder bekannten sich deshalb nach intensiven Diskussionen zur bürgerlichen Zusammenarbeit und folgten dem Antrag der Parteileitung für eine Wahlempfehlung zugunsten von Esther Friedli. Ein Gegenantrag, der eine Stimmfreigabe gefordert hatte, wurde grossmehrheitlich abgelehnt. Als staatstragende Partei wäre es aus Sicht der FDP falsch gewesen, sich bei einer Ständeratswahl nicht zu positionieren.
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