Wegen Vorwürfen gegen das Innerrhoder Bau- und Umweltdepartement hat die Standeskommission eine externe Abklärung in Auftrag gegeben. Mit der Person von Walter Grob, der vor drei Jahren zum Departementssekretär gewählt wurde, habe das alles nichts zu tun, versichert Landammann Roland Inauen.
In letzter Zeit seien verschiedene Vorwürfe von Privaten, Unternehmen und Behörden gegen das Bau- und Umweltdepartement an die Standeskommission herangetragen worden. Diese bezögen sich in erster Linie auf die angeblich häufige Nichteinhaltung von Fristen für Baubewilligungen und Nutzungsplanungen sowie auf die Praxis und die Abläufe im Departement selbst, heisst es in einer heute versandten Medienmitteilung kurz und knapp.
Genug ist genug: Die Standeskommission habe nun die Beratungsfirma Forrer Lombriser und Partner aus St.Gallen mit entsprechenden Abklärungen beauftragt. Die Auftragserteilung sei in Absprache mit der Staatswirtschaftlichen Kommission erfolgt, da sich deren Auftrag zum Teil ebenfalls auf die Prüfung der Aufgabenerfüllung durch die Verwaltung beziehe.
Seit dem 1. September 2020 ist Walter Grob Departementssekretär und Leiter des Amts für Raumentwicklung. Im Kanton St.Gallen ist Grob kein Unbekannter: Als abgewählter Gemeindepräsident von Au und einem abrupten (und sehr lauten) Abgang als Leiter der KESB-Linth ist sein Ruf nicht über alle Zweifel erhaben. Landammann Roland Inauen nimmt Stellung.
Herr Landammann, der Departementssekretär Walter Grob hat aus seiner Vergangenheit einen nicht ganz unzweifelhaften Ruf. Haben die Probleme im Bau- und Umweltdepartement auch mit dieser Personalie zu tun?
Nein, die Untersuchung bezieht sich auf das ganze Departement mit Ausnahme der Jagdverwaltung und dem Amt für Hochbau und Energie und hat nichts mit einer einzelnen Person zu tun.
Der Bericht der externen Beratungsfirma wird per Ende Jahr erwartet. Welche Sofortmassnahmen wurden eingeführt, um etwas Ruhe in die Angelegenheit zu bringen?
Die Standeskommission hat das diskutiert und ist gemeinsam mit Bauherr Ruedi Ulmann zur Einsicht gelangt, eine externe Untersuchung in Auftrag zu geben. Es gab keine weiteren Anweisungen oder Sofortmassnahmen. Wir wollen nun die Analyse abwarten, verstehen, wo der Schuh drückt und dann entsprechende Massnahmen umsetzen.
Gab es keine Möglichkeiten, die Angelegenheit intern untersuchen zu lassen?
Doch, aber wir haben zugunsten einer grösseren Transparenz gefunden, ein externer Blick auf das Departement sei angezeigter, um zu einer neutralen Analyse zu gelangen.
Wie viel kostet dieser extern vergebene Auftrag den Appenzeller Steuerzahler?
Wir kommunizieren keine Beträge. Nur so viel: Der Betrag liegt im üblichen Rahmen für solche Mandatsvergaben und wird über das laufende Budget abgerechnet.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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