Die beiden USA-Korrespondentinnen Annett Meiritz (1982) und Juliane Schäuble (1976) sind dem Phänomen nachgegangen, wie es kam, dass konservative Frauen in den USA zu einem ernstzunehmenden Machtfaktor geworden sind, die das Land nach ihren Vorstellungen verändern wollen.
Klappentext:
Sie verdammen die Me-Too-Bewegung als bigottes Kunstprodukt aus Hollywood, bezeichnen Schwangerschaftsabbrüche als Mord und verteidigen traditionelle Rollenverteilung als Option echter Freiheit: Konservative Frauen sind in den USA zu einem Machtfaktor geworden. Bei den Republikanern sind rund 40 Prozent der Anhängerschaft und immer mehr Abgeordnete weiblich. An den Gerichten nehmen republikanische Frauen Schlüsselpositionen ein. Ihr enormes Mobilisierungsvermögen beweisen sie in Wahlkämpfen, bei Auseinandersetzungen um Schullehrpläne und als Influencerinnen. Und sie haben ein klares Ziel: das Land nach ihren Vorstellungen zu verändern. Am liebsten aus dem Weissen Haus heraus. Dieses Buch erklärt eine Bewegung, die die Zukunft der USA für Jahrzehnte beeinflussen wird.
«Annett Meiritz und Juliane Schäuble öffnen durch ihr Buch und ihre Recherchen vor Ort eine Tür in eine Welt, die in Deutschland bislang kaum beleuchtet worden ist», sagt Katharina Hamberger vom Deutschlandfunk über das Buch.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.11.2022 (perlentaucher.de)
«Mama Warriors», «Mama Grizzlies» oder «Women for America First» - all jenen begegnet Rezensentin Viola Schlenz in diesem Buch der USA-Korrespondentinnen Annett Meiritz und Juliane Schäuble. Es handelt sich um Nationalistinnen, Waffenfanatikerinnen, Abtreibungsgegnerinnen, kurz: Um Frauen, die alles ablehnen, wofür die linke Frauenbewegung steht. Dass rechte Frauen bei Wahlen oft das Zünglein an der Waage sein können, entnimmt die Kritikerin dem Buch durchaus, auch an Anekdoten, Appellen und Begebenheiten mangelt es nicht, stellt Schlenz fest. Nur: eine These, Statistiken oder ein paar historische Bezüge wären durchaus wünschenswert gewesen, schliesst die Kritikerin, die sich dafür selbst zu einer These hinreissen lässt: Wären die Demokraten weniger mit Transgender-Toiletten, Cancel Culture oder Critical Race Theory und dafür mehr mit Problemen wie Inflation, Obdachlosigkeit oder Kriminalität beschäftigt, kämen ihnen wohl auch die WählerInnen nicht abhanden, glaubt sie.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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