Die e-City-App sorgte in den vergangenen Wochen für reichlich Diskussionen. Eine Stellungnahme von Stadtpräsident Hans Mäder liess auf sich warten – bis jetzt. Die Mitte versucht, das Vorgehen in einer gemeinsamen Mitteilung zu erklären.
Die «e-City App» ist ein von der Arbeitsgruppe Fussgängerzone Wil lanciertes und unterstütztes Projekt. Die Idee bestand bereits vor dem Amtsantritt von Hans Mäder, heisst es in der Mitteilung. Der Stadtpräsident wollte diese zeitnah realisieren. «Die gewählte Trägerschaft für die Umsetzung des Projekts, eine GmbH im Besitz von Hans Mäder, erachten wir als unpassend», lassen sich Franklin Munishi, Präsident, Reto Gehrig, Fraktionspräsident, und Hans Mäder, Stadtpräsident, zitieren. «Eine breiter abgestützte Trägerschaft wäre von Anfang an zielführender gewesen.»
Die von unternehmerischem Elan geprägte Mittelbeschaffung für das Projekt aus Geldern des Stadtfonds, in welchem Hans Mäder den Vorsitz innehat, habe Fragen aufgeworfen. «Die GPK des Stadtparlaments hat in ihrem Untersuchungsbericht festgehalten, dass Hans Mäder zu keiner Zeit einen persönlichen Vorteil angestrebt hat. Das zusätzliche Rechtsgutachten, welches die GPK in Auftrag gibt, wird für eine weitere Klärung sorgen», schreiben die Verantwortlichen weiter.
Der Stadtrat erklärte sich bereits an der letzten Budgetsitzung des Parlaments bereit, geeignete Korrekturen vorzunehmen. «Hans Mäder entschuldigt sich für die vorgenannten Fehler und die daraus entstandenen Unsicherheiten bezüglich seiner Motive. Eine Korrekturmassnahme wird unter anderem die Schaffung einer repräsentativeren Trägerschaft sein müssen.»
Ob die «e-City App» weitere Mittel von der Stadt Wil erhält, werde das Stadtparlament nach Bericht und Antrag des Stadtrats entscheiden. «Wir schätzen das grosse Engagement von Stadtpräsident Hans Mäder in vielen Bereichen zum Wohle unserer Stadt. Eine rasche und umfassende Klärung betreffend «e-City App» wird es ihm, dem Stadtrat und dem Stadtparlament, ermöglichen, sich wieder auf die Lösung der grossen Herausforderungen unserer Stadt zu fokussieren.»
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