Bei Kaufangeboten von Einfamilienhäusern zeigt sich im Mai ein spürbarer Preisrückgang. Dagegen werden inserierte Eigentumswohnungen zu leicht höheren Preisen angeboten. In den meisten Grossregionen sind auch die Mieten leicht gestiegen, in der Ostschweiz sind sie hingegen um 0,8 Prozent gesunken.
Die in Inseraten publizierten Preise für Einfamilienhäuser haben sich nach dem starken Anstieg im Vormonat im Mai merklich reduziert. Der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt, dass die Angebotspreise für Häuser um 1,4 Prozent gefallen sind. Die Preise liegen damit auf dem gleichen Niveau wie vor Jahresfrist.
«Das hohe Preisniveau schränkt den potenziellen Käuferkreis von Einfamilienhäusern aufgrund der hohen finanziellen Erfordernisse ein», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group. «So ist zum Beispiel für ein Einfamilienhaus mit einem Kaufpreis von einer Million Schweizer Franken ein Mindesteigenkapital von CHF 200'000 und ein Haushaltseinkommen von rund CHF 160'000 erforderlich, damit die Tragbarkeit gewährleistet ist», rechnet Waeber vor. Zudem ist für diese begehrte Wohneigentumsform das Angebot an verfügbaren Objekten begrenzt und dünnt sich zunehmend aus. Denn nebst der abgeschwächten Neubautätigkeit werden seit einiger Zeit auch weniger bestehende Objekte zum Kauf angeboten.
Anders präsentiert sich die aktuelle Marktlage bei Eigentumswohnungen: Die Anbieterinnen und Anbieter von Stockwerkeigentum haben ihre Preisvorstellungen im Mai mit 0,3 Prozent leicht nach oben angepasst. Über die letzten zwölf Monate ergibt sich eine moderate Erhöhung von 0,8 Prozent. Trotz des Anstiegs scheint auch der Markt für Eigentumswohnungen die sehr hohen Wachstumsraten der Vorjahre hinter sich zu lassen.
Regionale Unterschiede in der Entwicklung der Mietangebote
Mietwohnungen wurden im Mai im Landesdurchschnitt zu 0,4 Prozent höheren Preisen inseriert. Mit gestiegenen Mietpreisforderungen konfrontiert sahen sich Wohnungssuchende in der Genferseeregion (+0,9 Prozent), in der Grossregion Zürich (+0,8 Prozent), in der Nordwestschweiz (+0,7 Prozent) sowie in der Region Zentralschweiz (+0,3 Prozent), während im Mittelland (-0,4 Prozent), in der Ostschweiz (-0,8 Prozent) sowie im Tessin (-0,9 Prozent) etwas niedrigere Mieten verlangt wurden.
Seit Jahresbeginn sind die Angebotsmieten damit etwas zurückgegangen (-0,4 Prozent). Dennoch dürfte die Drucksituation auf die Mieten aufgrund des Nachfrageüberhangs besonders in den Zentren auch im weiteren Verlauf des Jahres dynamisch bleiben. Personen in bestehenden Mietverhältnissen dürften vorerst von weiteren Mietzinserhöhungen verschont bleiben. Die Inflation ist stark abgeflacht, die allgemeinen Kosten haben sich stabilisiert und der hypothekarische Referenzzinssatz verbleibt per 1. Juni 2024 unverändert bei 1,75 Prozent.
(Bild: pd)
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