In einer Gesamtschau kommt der Gemeinderat Heiden zum Schluss, das bestehende Projekt einer Dreifachhalle auf dem Gerbeareal nicht zu realisieren. Ebenso sollen keine anderen Projektvarianten entwickelt werden. Die bestehende Turnhalle Gerbe soll rasch und umfassend saniert werden.
In einer unverbindlichen Konsultativabstimmung hat sich die Stimmbevölkerung von Heiden am 7. April 2024 mit 53 % für den Bau einer Dreifachhalle ausgesprochen. Gleichzeitig hat sie dem bestehenden baureifen Projekt eine deutliche Absage erteilt. Für den Gemeinderat bedeutet dies, dass er dieses Projekt nicht weiterverfolgt. Dadurch verfällt der Verpflichtungs-kredit, der 2018 vom Stimmvolk genehmigt wurde, und die aufgelaufenen Kosten von rund 2.1 Mio. Franken müssen in der laufenden Rechnung abgeschrieben werden, teilt der Gemeinderat mit.
Jedes alternative Projekt müsste neu gestartet werden. Der entsprechende Prozess benötigt mehrere Jahre und würde eine Neuverschuldung der Gemeinde sowie höhere Steuern bedeuten. Dadurch wäre sowohl der Handlungsspielraum der Gemeinde als auch die Attraktivität von Heiden stark eingeschränkt. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass der Bedarf an Hallenkapazitäten für den Schulsport auf absehbare Zeit ohne Neubauten gedeckt ist.
Hinzu kommt, dass die Gemeinde vor weiteren Herausforderungen steht: Zu denken ist u.a. an das Spitalareal, die sich abzeichnende Sanierung der Schulanlage Wies, die Umgestaltungen des Ortsbildes beim Kirchplatz und der Werdstrasse sowie die Bewältigung des strukturellen Defizites im Gemeindehaushalt.
Vor diesem Hintergrund will der Gemeinderat die bestehende Turnhalle Gerbe rasch und um-fassend sanieren. Gleichzeitig will er bezüglich Asylhalle und Sportplatz Gerbe im Rahmen einer Gesamtsicht die Möglichkeiten, die Machbarkeiten und den Finanzrahmen mittelfristig klären.
Der Gemeinderat dankt der Bevölkerung von Heiden für die engagierte Mitwirkung im Dialogprozess, der seit September 2023 fair und offen geführt werden konnte. Er versteht die Enttäuschung, die diese Entscheidung auslösen kann. Gleichzeitig hofft er auf das Verständnis und wird seine Beweggründe an der öffentlichen Orientierung vom 26. Juni 2024 erläutern.
(Bild: Archiv)
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