Ich bin aktuell für zwei Monate auf Reisen. Mein Weg führte mich unter anderem von Kolumbien nach Kuba – und damit in der Zeit zurück.
Ich habe mich durchaus darauf eingestellt, dass in Kuba vieles anders läuft. Etwa auch auf den Umstand, dass man hier dann nicht wie Gott in Frankreich speisen wird. Und doch habe ich so Einiges nicht bedacht.
In Havanna habe ich eine Casa gebucht, die etwas ausserhalb liegt. Die Umgebung war speziell, die Häuser heruntergekommen. Eine sonderbare Atmosphäre lag in der Strassenluft.
Dennoch wurde ich mit einer wunderschönen und sauberen Unterkunft überrascht, die alles zu bieten hatte, was man sich wünscht – fast schon luxuriös für Kuba, wie ich feststellen musste.
Für den bevorstehenden Ausgang besorgte ich mir schon bei der Ankunft am Flughafen CUP, die einheimische Währung. Doch, dieses Geld loszuwerden, gestaltete sich als äusserst schwierig. Es kann durchaus vorkommen, dass Taxifahrer Touristen ausladen oder einfach stehenlassen, die keine Euro oder Dollar in der Tasche haben. Ziemlich frech, wie ich finde. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man diese Währungen nirgendwo abheben kann. Selbst mit dem Schweizer Franken kommt man in Kuba weiter, als mit CUP.
Havanna hat durchaus eine Bilderbuch-Idylle zu bieten. Schöne, alte Autos. Bars und Restaurants. Musik aus allen Richtungen. Herrlich. Was man nicht erwarten muss, sind Toiletten-Papier, Seife, Wasser oder funktionierende Spülungen. Die Armut ist gross und präsent. Bedrückend. Für mich persönlich waren vier Tage in Havanna zwei zu viel.
Eine wunderschöne, einmalige Naturkulisse bot sich mir bei der nächsten Reisestation, dem Vinales Tal. Hier präsentiert sich einem wohl eine der schönsten Seiten von Kuba. Hier kann man den Anblick der farbenfrohen Holzhäuser geniessen, sich mit Zigarren und Rum eindecken und einfach die Ruhe wirken lassen.
Die Ruhe, bevor man in Varadero auf den Massentourismus trifft. Positiv zu werten sind dort die wunderschönen Sandstrände und das traumhafte Meer. Negativ zu werten ist das Angebot in den Hotels. Da fehlt es an Nahrungsmitteln. Die Vielfalt ist begrenzt. So begrenzt, wie auch manche der Touristen.
Ich arbeite nun noch etwas an meiner Bräune. Dann geht es schliesslich entspannt weiter nach Panama – auf zu weiteren Abenteuern.
Jennifer Rissi arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und teilzeit in einer Bar in St.Gallen. Für «Die Ostschweiz» schreibt sie über die hiesige Ausgangsszene.
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