logo

«Was macht eigentlich?»

«Ich habe unsere Region vertreten und unseren Dialekt verteidigt»

«Was macht eigentlich?» In dieser Rubrik erzählen prominente Ostschweizerinnen und Ostschweizer regelmässig über ihr aktuelles Leben. Heute der ehemalige Mister Schweiz Luca Ruch.

Nadine Linder am 08. Januar 2022

Vor zehn Jahren war er der schönste Mann der ganzen Schweiz. Luca Ruch aus Frauenfeld. Der heute 32-Jährige über sein Leben nach seiner Amtszeit.

Luca Ruch, Sie waren vor genau zehn Jahren «Mister Schweiz», wie oft, von wem und wie werden Sie heute noch darauf angesprochen?

Zu Beginn und in den zwei, drei Jahren nach dem Gewinn der Mister Schweiz Wahl waren der Trubel und die Ansprachen, besonders in der Deutschschweiz, schon enorm. Das hat sich in den letzten Jahren schon sehr reduziert. Heute werde noch von Freunden, Bekannten und ab und an auch Unbekannten an die Zeit erinnert, welche sich aus der damaligen Zeit an eine Episode erinnert. Von einigen Team-Kollegen beim FC Frauenfeld werde ich mit einem Schmunzeln weiterhin als «Mister» angesprochen.

Nervt es Sie heute manchmal, wenn Sie noch immer auf die Zeit als «Mister Schweiz» angesprochen werden?

Nein, ganz im Gegenteil. Der Titel bleibt ja und gehört zu meinem Leben. Ich freue mich, darauf angesprochen zu werden. Meistens ist es auch ein lustiger Rückblick und ich lache gerne.

Woran denken Sie heute noch gerne zurück an Ihre Zeit als Mister Schweiz?

Das sind besonders die positiven Erinnerungen und Begegnungen mit verschiedenen Menschen aus der ganzen Schweiz, mit Prominenten, welche ich sonst nur aus Zeitungen oder dem TV kannte. Es war intensive und einmalige Zeit, für Dich ich heute noch dankbar bin und viel profitiert habe.

Was waren dort Ihre Highlights?

Da gibt es unzählige Highlights. Gerne erinnere ich an die Teilnahme am «Super10Kampf» im vollen Hallenstadion oder die TV-Auftritte «5gegen5» und «glanz&gloria» oder die Woche in den USA für «Edelweiss» zurück. Daraus sind auch tolle Freundschaften entstanden.

Gab es auch Dinge, die Sie heute rückblickend anders machen würden?

Ja, natürlich. Heute würde ich mich sicherlich mehr für Themen einsetzen, die mir wichtig sind. Für Themen wie Diversity&Inclusion, Gleichstellung-/Berechtigung oder die Gesundheitsbewegung «Movember» würde ich mich heute als amtierender Mister einsetzen.

Was macht ein «Mister Schweiz» nach seiner Amtszeit?

Entweder bleibt er Rampenlicht und nutzt seine Bekanntheit oder er geht zurück in den «normalen» Alltag. Mir war damals dieser Alltag und die Zeit mit Freunden auf dem Fussballplatz wichtiger als der Rummel im Rampenlicht und ich bin heute noch sehr happy damit.

Wie verlief Ihre Karriere nach Ihrer Amtszeit?

Meine «Karriere» verlief ziemlich schnell wieder in geordneten Bahnen. Ich fing relativ bald wieder bei der Thurgauer Kantonalbank zu arbeiten an. Nebenbei hatte ich noch einige Modeljobs und bin auch weiterhin bei drei regionalen Unternehmen als Botschafter oder Werbegesicht tätig.

Was wäre in Ihrem Leben vielleicht anders gewesen ohne den Titel «Mister Schweiz»?

Voraussichtlich wäre es nicht viel anders gekommen, wie es jetzt ist. Fehlen würden mir jetzt die vielen einzigartigen Möglichkeiten, Begegnungen und Erlebnisse. Und ich würde heute keine Einladungen zu tollen Events in der Unternehmensbranche erhalten, bei welchen ich alten Bekannten begegne und die ich immer noch gerne besuche.

Was tun sie heute beruflich? Haben Sie noch eine Ausbildung absolviert?

Heute arbeite ich als HR Berater bei der Thurgauer Kantonalbank. Nach meiner Zeit als Mister habe ich einen kurzen Einblick in die Arbeit einer Personalabteilung erhalten und da hat es mich gleich gepackt. Ich kann mir keinen besseren Job als die tägliche Arbeit mit Mitmenschen vorstellen. Dafür habe ich zwei Ausbildungen absolviert und besuche aktuell den CAS in Diversity und Gleichstellungskompetenz.

Sie kommen aus Frauenfeld, welche Bedeutung haben für Sie Ihre Ostschweizer Wurzeln?

Die Ostschweiz und natürlich speziell «mein» Frauenfeld sind für mich meine Heimat. Hier leben meine Familie und meine Freunde. Ich durfte unsere Region vertreten und habe dabei auch, mit grossem Stolz unseren Dialekt verteidigt ;).

Welche Orte in der Ostschweiz mögen Sie besonders gerne?

Frauenfeld und im Sommer den See in Steckborn. Da ich letztes Jahr nach Jahrzenten wieder mit Skifahren angefangen habe, freue ich mich auch auf die Ostschweizer Bergregionen. Mein Lieblingsplatz in Frauenfeld ist eindeutig der Fussballplatz auf der «Kleinen Allmend».

Welche Pläne, Wünsche und Ziele haben Sie fürs 2022?

Für Alle wünsche ich mir ein gesundes 2022. Persönlich habe ich keine Vorsätze fürs neue Jahr. Ich möchte einfach weiterhin viel Freude und Spass mit meinen Liebsten und im Job haben, aktiv auf dem Fussballplatz und in Bewegung sein und das Leben geniessen.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Nadine Linder

Nadine Linder war Redaktorin von «Die Ostschweiz».

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.