«Was macht eigentlich?» In dieser Rubrik erzählen prominente Ostschweizerinnen und Ostschweizer regelmässig über ihr aktuelles Leben. Heute der ehemalige Mister Schweiz Luca Ruch.
Vor zehn Jahren war er der schönste Mann der ganzen Schweiz. Luca Ruch aus Frauenfeld. Der heute 32-Jährige über sein Leben nach seiner Amtszeit.
Luca Ruch, Sie waren vor genau zehn Jahren «Mister Schweiz», wie oft, von wem und wie werden Sie heute noch darauf angesprochen?
Zu Beginn und in den zwei, drei Jahren nach dem Gewinn der Mister Schweiz Wahl waren der Trubel und die Ansprachen, besonders in der Deutschschweiz, schon enorm. Das hat sich in den letzten Jahren schon sehr reduziert. Heute werde noch von Freunden, Bekannten und ab und an auch Unbekannten an die Zeit erinnert, welche sich aus der damaligen Zeit an eine Episode erinnert. Von einigen Team-Kollegen beim FC Frauenfeld werde ich mit einem Schmunzeln weiterhin als «Mister» angesprochen.
Nervt es Sie heute manchmal, wenn Sie noch immer auf die Zeit als «Mister Schweiz» angesprochen werden?
Nein, ganz im Gegenteil. Der Titel bleibt ja und gehört zu meinem Leben. Ich freue mich, darauf angesprochen zu werden. Meistens ist es auch ein lustiger Rückblick und ich lache gerne.
Woran denken Sie heute noch gerne zurück an Ihre Zeit als Mister Schweiz?
Das sind besonders die positiven Erinnerungen und Begegnungen mit verschiedenen Menschen aus der ganzen Schweiz, mit Prominenten, welche ich sonst nur aus Zeitungen oder dem TV kannte. Es war intensive und einmalige Zeit, für Dich ich heute noch dankbar bin und viel profitiert habe.
Was waren dort Ihre Highlights?
Da gibt es unzählige Highlights. Gerne erinnere ich an die Teilnahme am «Super10Kampf» im vollen Hallenstadion oder die TV-Auftritte «5gegen5» und «glanz&gloria» oder die Woche in den USA für «Edelweiss» zurück. Daraus sind auch tolle Freundschaften entstanden.
Gab es auch Dinge, die Sie heute rückblickend anders machen würden?
Ja, natürlich. Heute würde ich mich sicherlich mehr für Themen einsetzen, die mir wichtig sind. Für Themen wie Diversity&Inclusion, Gleichstellung-/Berechtigung oder die Gesundheitsbewegung «Movember» würde ich mich heute als amtierender Mister einsetzen.
Was macht ein «Mister Schweiz» nach seiner Amtszeit?
Entweder bleibt er Rampenlicht und nutzt seine Bekanntheit oder er geht zurück in den «normalen» Alltag. Mir war damals dieser Alltag und die Zeit mit Freunden auf dem Fussballplatz wichtiger als der Rummel im Rampenlicht und ich bin heute noch sehr happy damit.
Wie verlief Ihre Karriere nach Ihrer Amtszeit?
Meine «Karriere» verlief ziemlich schnell wieder in geordneten Bahnen. Ich fing relativ bald wieder bei der Thurgauer Kantonalbank zu arbeiten an. Nebenbei hatte ich noch einige Modeljobs und bin auch weiterhin bei drei regionalen Unternehmen als Botschafter oder Werbegesicht tätig.
Was wäre in Ihrem Leben vielleicht anders gewesen ohne den Titel «Mister Schweiz»?
Voraussichtlich wäre es nicht viel anders gekommen, wie es jetzt ist. Fehlen würden mir jetzt die vielen einzigartigen Möglichkeiten, Begegnungen und Erlebnisse. Und ich würde heute keine Einladungen zu tollen Events in der Unternehmensbranche erhalten, bei welchen ich alten Bekannten begegne und die ich immer noch gerne besuche.
Was tun sie heute beruflich? Haben Sie noch eine Ausbildung absolviert?
Heute arbeite ich als HR Berater bei der Thurgauer Kantonalbank. Nach meiner Zeit als Mister habe ich einen kurzen Einblick in die Arbeit einer Personalabteilung erhalten und da hat es mich gleich gepackt. Ich kann mir keinen besseren Job als die tägliche Arbeit mit Mitmenschen vorstellen. Dafür habe ich zwei Ausbildungen absolviert und besuche aktuell den CAS in Diversity und Gleichstellungskompetenz.
Sie kommen aus Frauenfeld, welche Bedeutung haben für Sie Ihre Ostschweizer Wurzeln?
Die Ostschweiz und natürlich speziell «mein» Frauenfeld sind für mich meine Heimat. Hier leben meine Familie und meine Freunde. Ich durfte unsere Region vertreten und habe dabei auch, mit grossem Stolz unseren Dialekt verteidigt ;).
Welche Orte in der Ostschweiz mögen Sie besonders gerne?
Frauenfeld und im Sommer den See in Steckborn. Da ich letztes Jahr nach Jahrzenten wieder mit Skifahren angefangen habe, freue ich mich auch auf die Ostschweizer Bergregionen. Mein Lieblingsplatz in Frauenfeld ist eindeutig der Fussballplatz auf der «Kleinen Allmend».
Welche Pläne, Wünsche und Ziele haben Sie fürs 2022?
Für Alle wünsche ich mir ein gesundes 2022. Persönlich habe ich keine Vorsätze fürs neue Jahr. Ich möchte einfach weiterhin viel Freude und Spass mit meinen Liebsten und im Job haben, aktiv auf dem Fussballplatz und in Bewegung sein und das Leben geniessen.
Nadine Linder war Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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