Sie verursachen hohe Kosten und sollen nun endgültig verbannt werden: Die Stadt Köln will bis 2028 mehrere Hundert Faxgeräte entsorgen. Wer kommuniziert in der Ostschweiz noch mit dem Gerät?
Für viele sind sie ein Zeichen verstaubter Bürokratie: Sie arbeiten langsam, machen Lärm, sind oftmals nicht gut lesbar, halten sich aber dennoch hartnäckig – auch in Zeiten des Digitalen Zeitalters. Die Rede ist von Faxgeräten. Die Stadt Köln will nun vorwärts halten und mehrere Hundert Geräte verbannen. Dies geschieht aber analog der langen Zeit, in welcher sich die Faxgeräte behaupten konnten: Das Ziel ist nämlich, erst im Jahr 2028 «faxfrei» zu sein. Ein äusserst gemächliches Tempo, welches unsere Nachbarn da anschlagen.
Faxfrei
Wie sieht es in der Ostschweiz aus? Sind wir in dieser Hinsicht vielleicht sogar schneller unterwegs und man sucht Faxgeräte bei uns bereits vergebens? Ja, zumindest, wenn man den Blick nach Heiden richtet. Schon seit fünf Jahren verfügen die Einwohnerdienste über keine solche Geräte mehr, wie es auf Anfrage heisst. Und auch die Arboner Stadtverwaltung sei «faxlos glücklich».
Nachgerüstet
In Corona-Zeiten wurde ersichtlich, wie veraltet manche Kommunikationsmittel verschiedener Institutionen, beispielsweise Arztpraxen, waren. Anscheinend wurde nun nachgerüstet. Am Kantonsspital St.Gallen wird bereits länger nicht mehr gefaxt. Die letzten übriggebliebenen Faxgeräte wurden Anfang 2021 ausser Betrieb genommen, sagt der Medienbeauftragte Philipp Lutz. «Die Kommunikation via Fax, die in vielen Arztpraxen noch lange üblich war, wurde am KSSG schon zuvor weitgehend eingestellt. Die Kommunikation und der Datenaustausch erfolgen einzig über gesicherte Kanäle.»
Übrigens: Nostalgiefans müssen auch ab 2029 nicht ganz auf die Faxgeräte verzichten. Zumindest in Köln nicht. Die Stadtverwaltung habe über 600 Multifunktionsgeräte im Einsatz, die nebenbei auch als Fax benutzt werden können.
Bild: Depositphotos
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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