Rund ein Drittel der dreijährigen Kinder in Gossau spricht nur ungenügend Deutsch. Eine Erhebung des Sprachstandes bestätigt Beobachtungen von Gossauer Kindergärtnerinnen. Die Fachgruppe Frühe Bildung des Schulrates erarbeitet nun Massnahmen.
Im Sommer 2020 gab der Schulrat Gossau bekannt, dass gemäss Beobachtungen der Kindergärtnerinnen rund ein Drittel der Kinder beim Kindergarteneintritt nicht ausreichend Deutsch spricht. In der Folge beauftragte der Schulrat die Uni Basel, den Sprachstand derjenigen Kinder zu erheben, die im Sommer 2022 in den Kindergarten eintreten werden.
Die Ergebnisse bestätigen die Beobachtungen der Lehrpersonen. Gemäss den Uni-Spezialisten weist rund ein Drittel der zukünftigen Kindergartenkinder einen Deutsch-Förderbedarf aus. Die Studie liefert verlässliche Ergebnisse, da die befragten Eltern den Fragebogen in ihrer Muttersprache ausfüllen konnten und die Rücklaufquote fast 90 Prozent betrug. «Für diesen hohen Rücklauf geht ein grosser Dank an die Eltern», erklärt Schulpräsident Stefan Rindlisbacher.
Die Fachgruppe Frühe Bildung des Schulrates analysiert nun die Ergebnisse und schlägt anschliessend Massnahmen vor, um die Deutschkenntnisse auf der Vorschulstufe zu verbessern. Ein Ansatz ist eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Spielgruppen. Denn frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Kindern, die eine Spielgruppe oder Kindertagesstätte besuchten, die Deutschkenntnisse weiter entwickelt waren. Und in einem sind sich die Bildungsexperten einig: Wer mit ungenügenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten startet, hat meist während der gesamten Schulkarriere einen Rückstand.
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