Mehrfach wurden Plakate von Susanne Vincenz-Stauffacher von Sprayern verunstaltet. Das Ganze hat offenbar System.
«Hure»: Das steht gut lesbar auf einem Plakat von Ständeratskandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP), das an einer Holzwand angebracht ist.
Die Kandidatin selbst beziehungsweise ihr Wahlteam zeigen das Werk eines unbekannten Sprayers auf Facebook. Kurz danach präsentiert eine Leserin ein Bild mit zwei weiteren Plakaten, die mit demselben Wort «verziert» wurden. Die Aufnahmen stammen aus Waldkirch.
Inzwischen sind neben Waldkirch auch Fälle aus Gossau , Flawil, Rorschacherberg und Rorschach bekannt - und es tauchen immer weitere auf. Sie werden laufend dokumentiert auf der Facebook-Seite der Kandidatin.
Unschwer ist zu erkennen, dass die Handschrift in allen Fällen dieselbe ist. Es scheint sich also nicht um eine Aktion eines Betrunkenen zu handeln, sondern System zu haben, zumal der oder die Verantwortlichen dafür einige Fahrkilometer hinter sich bringen.
Der «benachbarte» Gegenkandidat Benedikt Würth blieb in Waldkirch von der Attacke verschont. Der Groll des Sprayers scheint sich ganz gezielt gegen Susanne Vincenz-Stauffacher zu richten.
Im Fall der FDP-Kandidatin muss das nicht einmal mit ihrer politischen Arbeit zu tun haben. Als Rechtsanwältin dürfte sie in den letzten fast 30 Jahren vermutlich mehr als einmal in Fälle verwickelt gewesen sein, in denen auf der anderen Seite auch Unzufriedene zurückblieben.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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