Einmalige Chance für die Ostschweizer Rockband «Pilots of the Daydreams», zu einem «virenfreien» Auftritt zu kommen: Auf der Circle Stage in der Bodensee Arena treten sie am 15. Juni auf. Der Auftritt kann im Livestream mitverfolgt werden. Ermöglicht hat das der Verein «regioact».
«Pilots of the Daydreams» ist eine vor einem Jahr formierte Rock-Band aus Bischofszell. Die Köpfe dahinter sind Marco Predicatori, Walo Bortoletto und Biagio Anania. Die drei Ostschweizer machen nach eigenen Angaben eine kraftvolle und ausdrucksstarke Rockmusik in der Tradition von Bands wie «The Tea Party», «The Cult», «Stone Temple Pilots», «Kings X» oder «Miles Kennedy». Predicatori sagt dazu: «Unser Sound soll nicht als Vintage oder Retro verstanden werden, sondern als moderne Fassung davon. Wir legen Wert auf sphärische und energiegeladene Arrangements. Unsere Musik ist kein Fastfood, sondern «handmade» mit Langzeiteffekt für Rockbegeisterte.»
360-Grad-Streaming
Noch während der Corona-Zeit, in der Auftritte vor grossem Publikum nach wie vor verboten sind, kommt die Band nun am 15. Juni zu einem Gig in der Kreuzlinger Bodensee Arena. Ermöglicht wird das durch den gemeinnützigen Verein «regioact» und seinem Projekt «streaming circle». Musiker und Artisten aus der ganzen Schweiz konnten sich für einen Slot auf der Circle Stage bewerben. Wer angenommen wurde, performt während 30 Minuten auf der vollausgestatteten Bühne und der Auftritt wird als Livestream im klassischen Format und als 360-Grad-Stream über YouTube übertragen.
Am 15. Mai fand das erste gestreamte Konzert statt, das vorerst letzte ist am 24. Juni vorgesehen. Performt wird zweimal in der Woche: Am Montag und am Mittwoch. Während der Stream-Sendung und über den Zeitraum des gesamten Projekts werden Spenden gesammelt, die zu Projektende an die Künstler verteilt werden.
Marco Predicatori, mussten die «Pilots of the Daydreams» Auftritte wegen der Corona-Massnahmen absagen?
Ja, beziehungsweise der Veranstalter hat das Open Air Rheinauenpark in Widnau auf das Jahr 2021 verschoben. Das wäre unsere Konzertpremiere gewesen. Nun findet das Open Air, das auch als Projekt Blues Rock bekannt ist, am 12. Juni 2021 statt. Ab Oktober gehen wir aber bereits auf eine Clubtour und haben auch schon einige Engagements.
Wie kam es dazu, dass Sie am 15. Juni aus der Bodensee Arena ein live Konzert streamen dürfen?
Das Projekt wurde von aktiven Musikschaffenden im März initiiert mit dem Ziel, Schweizer Musikern während der Corona-Zeit eine Plattform zu bieten. Wir haben eine Anfrage erhalten und uns entschieden, unsere Konzertpremiere auf dieses Datum zu setzten – konkret der 15. Juni 2020.
Rock vor leeren Rängen: Was sind die besonderen Herausforderungen eines Konzertes ohne live-Publikum?
Ja, definitiv ein Geisterkonzert: Nun, so schlimm wird es nicht werden, da ja auch die Leute von «regioact» mit dabei sind und die Produktion realisieren. Zudem wird es für uns eine Chance sein, das Konzert später zu reflektieren. Im Vordergrund stehen so oder so die Leidenschaft und die Freude. Dass das Publikum fehlen wird, ist etwas seltsam und andererseits das Wissen, dass dieses via Internet mit dabei ist, ebenso. Die fehlende Interaktion mit dem Publikum wird uns hoffentlich nicht allzu gross beeinflussen.
Was versprechen Sie sich vom gestreamten Auftritt?
Hm… wir sind überzeugt, dass uns der Auftritt einige Vorteile verspricht. Spontan möchte ich zum Beispiel die Publicity erwähnen, die wir nachhaltig nutzen können und auch werden. Im Nachhinein ist es dann die Konzertanalyse: Mit ihr hoffen wir, uns weiterentwickeln können. Und letztlich dient uns der Stream auch als Referenz für Veranstalter.
Die Band im Videoporträt:
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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