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Gastbeitrag

Lichter löschen in Südafrika (für Europa)

In Südafrika wird der Strom mehrmals pro Tag für mehrere Stunden abgeschaltet. Begründung: Kohlemangel. «Stimmt nicht!», sagt unser Gastautor. Die Kohle werde vielmehr auch vermehrt nach Europa verfrachtet.

Jörg Caluori am 22. September 2022

In Südafrika ist «Load Shedding» Stufe 5 angesagt: Das bedeutet, dass pro Tag der Strom bis zu viermal für zwei bis drei Stunden komplett abgeschaltet wird.

Die Eskom, staatlicher Stromversorger und von der ANC Regierung «kontrolliert», begründet die Stromausfälle mit mangelndem Rohstoff, sprich Kohle und auch mit maroden, über Jahre vernachlässigter Infrastruktur in den Kraftwerken. Die Wahrheit ist eine ganz andere: Südafrika wurde und wird wie zu Kolonialzeiten geplündert. Heute einfach mithilfe der «linken» Staatsführung.

Die Sunday Times berichtet, dass Syndikate lebenswichtige Kohlelieferungen für die Eskom-Kraftwerke entführen. Diese Praxis gibt es zwar schon seit vielen Jahren, aber der jüngste Anstieg der Kohleexportpreise hat diese Aktivitäten in die Höhe schnellen lassen. Es wird berichtet, dass die «Kohlemafia» die Kohle zum Zehnfachen des von Eskom gezahlten Preises exportiert, da der russische Krieg in der Ukraine noch grössere Gewinne beschert. Ein ehemaliger Mitarbeiter erzählte, das Ausmass des Diebstahls sei enorm: «In einer Nacht wurden fast 2000 Tonnen Kohle gestohlen!»

Der Minister für öffentliche Unternehmen, Pravin Gordhan, sagte, er werde gegen die mafiösen Gruppen, die den Betrieb von Eskom beeinträchtigt und zu landesweiten Stromausfällen beigetragen haben, vorgehen. Der durch die korrupten Praktiken verursachte Schaden ist einer der Faktoren, der die Eskom letzten Monat dazu veranlasste, die Stromausfälle auf das schlimmste Niveau seit fast zwei Jahren zu erhöhen.

Aber: Es gibt gar keinen Mangel an Kohle. Sie wird einfach exportiert!

Und zwar nicht nur wie bis anhin an den gefrässigsten Moloch China, nein jetzt auch nach Europa ….

Heute, am 21. September, erreichte mich eine Nachricht von jemanden an der Grenze zwischen Südafrika und Mosambik. Sie lautet: «Ich bin in Komatipoort. Ich kann meinen Augen nicht trauen! Auf 30 Kilometern LKWs, die zur Grenze fahren. Es sind  hauptsächlich Kohle-LKWs!! An manchen Stellen gibt es doppelte und dreifache Fahrspuren! 40 LKWs pro Kilometer... also nicht weniger als  1600 LKWs!!»

Es ist so, wenn den Regierenden in Europa, die noch vor wenigen Monaten den Klimawandel auf der Prioritätenliste zuoberst listeten, plötzlich der Allerwerteste einfriert, wird auf kolonialistische Gepflogenheiten - die Plünderung ärmerer Länder -  zurückgegriffen. Denn in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen.

Video vom 21. September vor Komatipoort in Südafrika: https://fb.watch/fGM-h4O6b3/

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Autor/in
Jörg Caluori

Jörg Caluori (*1953) ist freischaffend und wohnt in Niederbüren und Kapstadt.

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