Diese Form der Anrede ist historisch: die geschlechtergerechte Schreibform hat sich geändert.
Vom Duden empfohlen, müssen Sie die Taste links oben mit dem Stern nun öfter und kontrollierter bedienen. Und Sie müssen wissen oder sich vorher erkundigen, welchem Geschlecht Ihr Ansprechpartner angehört.
Liebe Leser!
Das ist auch falsch: Viele Frauen fühlen sich durch die ausschliesslich männliche Form benachteiligt.
Auch nicht mehr erlaubt ist die Definition vorweg, dass damit auch die Frauen gemeint sind.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Ungenau, weil nur die/der Einzelne angesprochen wird.
Nach einem hundertjährigen Kampf und Krampf gibt es nur noch diese einzige verpflichtende Form:
Liebe Leser * innen!
Liebe Sprachwissenschaftler * innen! Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr führt ein gekünsteltes, unnatürliches Sternchen ein, zu dessen Aussprache ein Luftloch gesprochen werden muss? Das Wort wird unnötig zerrissen. Damit habt ihr die Sprache unnötig verkompliziert. Deswegen werden sich viele weigern, diesen Schwachsinn zu schreiben. Sprache entwickelt sich und wird nicht von aussen vergewaltigt!
Liebe Ostschweizer * innen! Liebe Kindergärtner * innen! Liebe Kaminfeger * innen!
Entscheidet selbst, ob Ihr diese Form übernehmen wollt!
Schnell wird daraus ein Blödsinn, etwa: liebe Kinder * innen, liebe Fahrgast * innen!
Und viele Verkehrsschilder müssen ergänzt werden.
Und wenn Sie Pech haben, kann die korrekte Anrede auch so aussehen: «Ueli ist eine Künstler * in.»
Liebe Leser! Bleiben Sie bitte tolerant!
Wolf Buchinger (*1943) studierte an der Universität Saarbrücken Germanistik und Geografie. Er arbeitete 25 Jahre als Sekundarlehrer in St. Gallen und im Pestalozzidorf Trogen. Seit 1994 ist er als Coach und Kommunikationstrainer im Management tätig. Sein literarisches Werk umfasst Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Fachbücher und Theaterstücke. Er wohnt in Erlen (TG).
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