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«saturday.and.sunday»

«Likes sind wie Applaus im Theater» – Entertainer-Paar sorgt im Netz für ordentlich Wirbel

Auf Instagram folgen ihnen unter der Bezeichnung «saturday.and.sunday» fast 100'000 Personen. Damit werden die Social-Media-Entertainer Loredana (1990) und Kilian Bamert-Carrabs (1988) aus Buchs zu attraktiven Botschaftern für Werbepartner.

Marcel Baumgartner am 18. Mai 2023
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Sorry, die Anfangsfrage ist so simpel wie auch bestechend: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euer Familienleben mit der Öffentlichkeit zu teilen?

Wir teilen weniger unser Familienleben, sondern unser Leben als Paar und Herausforderungen in einer Beziehung. Angefangen hatten wir vor über sechs Jahren mit einer Reise um die Welt und klassischen Reiseberichten. Als wir wieder zu Hause waren, haben sich die Ausflugsideen mit lustigen Comedy-Videos über unseren Alltag als Paar erweitert. Unterdessen ist es eine Mischung aus Beidem. Uns ist wichtig, dass wir unseren Zuschauer einen Mehrwert bieten. Entweder indem wir ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder indem wir eine spannende Destination oder ein Ausflugstipp teilen. Unser Kanal konsumiert sich also weniger wie eine klassische Familiensoap sondern viel mehr wie eine Comedy-Show für Paare.

Fast 100'000 Follower auf Instagram sind es inzwischen. Das ist beeindruckend. Wann kam ordentlich Schwung in euer «Projekt»? Wann habt ihr das Gefühl bekommen, dass aus der Idee ein Business werden könnte?

Unser Business steht auf mehreren Pfeilern. Wir haben bereits vor fünf Jahren unsere eigene Videoproduktionsagentur gegründet. Denn wir haben erkannt, dass Videocontent für Unternehmen immer wichtiger wird. Wir konnten uns von Anfang an über einen grossen und vor allem treuen Kundenstamm freuen. Somit war unser Business nie abhängig von unserer Followerzahl auf Instagram. Vielleicht konnten wir deshalb auch so wachsen, weil sich unser Kanal nicht wie ein Dauerwerbesender konsumiert, sondern effektiv ein Unterhaltungskanal mit Mehrwert ist.

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Welche Art von Beiträgen erfreut sich allgemein der grössten Beliebtheit?

Die ehrlichen Beiträge über unsere Beziehung. Wir zeigen in humorvollen Kurzvideos, das Auf und Ab einer klassischen Beziehung.

Wie seid ihr eigentlich auf diesen Namen gekommen?

Bevor wir unsere Weltreise gestartet haben, haben wir beide in anspruchsvollen Positionen in der Privatwirtschaft gearbeitet. Wir haben uns in einem Hamsterrad gedreht und uns mehr Gedanken über Verantwortung, Hierarchien und Lohnvorstellungen gemacht, als darüber was uns wirklich glücklich macht. Gesehen haben wir uns oftmals nur am Wochenende. Als uns das plötzlich klar wurde, haben wir alles abgebrochen. Wir haben unsere Jobs und die Wohnung gekündigt und wollten auf Reisen einen Weg finden, gemeinsam etwas aufzubauen. Das hat dann auch geklappt. Und jetzt arbeiten wir sieben Tage die Woche, dennoch ist jeder Tag wie Samstag und Sonntag, weil wir unsere Erfüllung in der Arbeit gefunden haben.

Gibt es für euch klare Grenzen? Gibt es Themen, die ihre nicht bespielen möchtet?

Ja, Themen die für uns schlicht privat oder zu intim sind.

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Wie viel Zeit wendet ihr auf, um euren Blog aber auch um die sozialen Medien zu bedienen?

Das alles lässt sich nicht mehr in Stunden messen. Bei uns verschwimmen Arbeit, Freizeit und das Leben zu sehr. Allerdings sind es sehr viele Stunden und wahrscheinlich arbeiten wir beide mehr als zuvor, als wir angestellt waren.

Entsteht ein Rauschgefühl? Kontrolliert man die Klickzahlen, die Kommentare, die Likes?

Wir würden es nicht als Rauschgefühl bezeichnen. Wir sehen es mehr wie Applaus im Theater. Likes und Kommentare sind für uns eine Art Wertschätzung dafür, was wir tun. Wir stellen sehr viele Inhalte zur Verfügung, ohne damit Geld zu verdienen. Daher ist es schön, wenn wir eine andere Form der Anerkennung erhalten.

Kommentare können ja mitunter auch negativ ausfallen. Lebt ihr in einer Blase von Fans oder habt ihr auch mit Leuten zu tun, die euch hassen?

Auf unserem Kanal leben wir tatsächlich in einer kleinen Blase. Wir sind langsam, gemeinsam mit unseren Zuschauern über Jahre gewachsen. Unterdessen sind unsere Zuschauer wie gute Freunde, die unser Leben begleiten. Daher bekommen wir kaum negative Kommentare. Negative Kommentare kommen meist erst, wenn nationale Medien über uns berichten oder ein Video viral geht. Da wir allerdings ein sehr «normales» Leben führen sind auch dann die Kommentare weitestgehend harmlos.

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Was ihr macht, ist für viele ein Traum. Man verdient Geld mit Postings. Wie viel harte Arbeit steckt dahinter?

So einfach ist es leider nicht. Ausser man legt keinen Wert auf die Qualität des eigenen Kanals und spamt ihn einfach mit Werbung zu. Es gibt durchaus Influencer, die so arbeiten. Wir sehen unseren Kanal aber mehr wie einen Fernsehsender, der ab und zu von Werbung unterbrochen wird. Entsprechend könnten wir allein von bezahlten Postings nicht leben.

Wie sieht ein normaler Tagesablauf aus?

Ein normaler Tagesablauf gibt es bei uns nicht ;-) Jeder Tag ist anders.

Seid ihr euch grundsätzlich immer einig, was die Art oder den Inhalt der Beiträge anbelangt?

Nein, effektiv sind wir uns selten einig. Das macht den Kanal aber auch so vielseitig und es ist schön für uns, dass wir uns austauschen können und Ideen damit auch durch zwei Paar Augen gefiltert werden.

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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