Loris wäre am liebsten Bauer. Die Stiftung Wunderlampe ermöglicht dem Jungen, der mit einer Cerebral Parese lebt, einen Erlebnistag auf einem Appenzeller Hof.
Am meisten Spass macht es Loris, wenn er virtuell einen Traktor – am liebsten einen John Deere – bedienen kann, um damit ein Feld zu pflügen und es für die nächste Saat vorzubereiten. Als der Jugendliche, der wochentags die Johanneum-Schule besucht und dort auch wohnt, vernahm, dass er in den Herbstferien einen Tag auf dem Erlebnis-Bauernhof Neuhus in Urnäsch verbringen dürfe, legt er sich schnurstracks seine Arbeitskleidung bereit und blickte voller Aufregung seinem besonderen Wunsch-Tag entgegen. In Bauer Pius Gätzi fand Loris sofort einen Gleichgesinnten, der nicht nur leidenschaftlich gerne Landwirt ist, sondern als ausgebildeter Polymechaniker auch ein grosses Faible für landwirtschaftliche Maschinen hat.
Auf dem Bauernhof der Familie Gätzi leben neben mehr als zwei Dutzend Kühen auch Pferde, Ziegen, Hühner und Kaninchen. Deshalb mangelt es nie an natürlichen Düngemitteln, die Bauer Pius zusammen mit seinem jungen Besucher ausbringen wollte. Denn nach der Erntezeit war jetzt die Versorgung der Böden mit neuen Nährstoffen angesagt. Bestens ausgerüstet mit seiner Arbeitskleidung kletterte Loris nach seiner Ankunft auf dem Hof umgehend auf den Beifahrersitz des wendigen Schiltrac Miststreuers, der sich ideal für die Bewirtschaftung des hügeligen Appenzeller Geländes eignet.
Mit grossem Interesse verfolgte er das Beladen und Verteilen des Mistes und genoss die Fahrt die Hügel rauf und runter in vollen Zügen. Genauso hatte er sich sein Bauernhof-Erlebnis vorgestellt. Als die Arbeit mit dem Schiltrac beendet war, stieg Loris fast etwas wehmütig aus, er hätte noch stundenlang so weiterfahren und die tolle Aussicht auf die malerische Appenzeller Landschaft geniessen können. «Es war so cool», kommentierte er sein echtes Bauernhoferlebnis. Gespannt war er auch auf den Film, den seine Wunderlampe-Begleitpersonen von ihm und seinem Traktor-Abenteuer drehten, und den er sich auf seinem Computer nach Herzenslust immer wieder würde anschauen können.
Die Stiftung Wunderlampe erfüllt Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen. Die Stiftung ist national tätig. Sie ist in der ganzen Schweiz steuerbefreit und wird von der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht (EDI) und einer eigenen externen Revisionsstelle überprüft. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 konnte die Stiftung Wunderlampe rund 3’000 individuelle Wünsche erfüllen.
Alle Kinder und Jugendlichen mit einer schweren Erkrankung oder Beeinträchtigung haben die Möglichkeit, einen Wunsch anzumelden. Eingereicht werden können die Wunschanfragen auch durch deren Angehörige, Freunde oder Bekannte. Die während der Pandemie-Zeit angebotenen Alternativen in Form von Videogesprächen mit verschiedenen Persönlichkeiten können auf Wunsch und bei speziellen Umständen auch weiterhin organisiert werden.
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