Die Wilerin Franziska Hidber und der Churer Christian Ruch haben gemeinsam den Krimi «Mørk» (dt. dunkel) geschrieben. Dieser spielt in der Weihnachtszeit in Nordnorwegen und der Schweiz und ist erfreulich «unblutig».
Klappentext:
Ein kühler Windhauch streift ihre Wange. Sie erwacht. Rund um sie herrscht noch immer finstere Nacht. In diesem Moment nimmt sie dicht an ihrem Ohr Atemzüge wahr. Dunkel senkt sich die Polarnacht über Honningsvåg auf der Nordkap-Insel Magerøya. Warm leuchtet das Licht im Bed and Breakfast der jungen Meeresbiologin Selina. Still liegt der Hafen da - bis ein zahmer Belugawal auftaucht. Kurz darauf verschwindet Selinas erster Gast, die St.Galler Regierungsrätin Jacqueline Wildhaber. Am Nordkap beginnt die Suche durch Schnee und Sturm. 3500 Kilometer weiter südlich durchleuchtet Selinas Freund Einar als Sonderermittler die Vergangenheit der Justizministerin aus Sargans auf einem abenteuerlichen Ritt vom Walensee bis ins Engadin. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Einschätzung:
Der Krimi liest sich behände und flott und man ist bei der Lektüre gut unterhalten. Dass die Autorin die Kapitel aus der der Sicht der weiblichen Protagonistin und der Autor diejenigen aus Sicht der männlichen Hauptfigur geschrieben haben, merkt man dem Text eigentlich gar nicht an. Vielmehr fliessen die Schreibstile kontrastlos ineinander über und die Geschichte breitet sich vor dem oder der Lesenden in einem Guss aus. Ein grosses Plus sind die schönen Details aus Norwegens Küche, Geografie oder Sprache, die man lesend «en passant» mitnimmt. Zwar sind die Figuren teilweise etwas gar durchschaubar gezeichnet, das tut aber der Lektüre keinen Abbruch. Vielmehr ist es erfreulich, dass der Krimi fast ganz ohne Gewalt auskommt und es dennoch schafft, den Spannungsbogen stets aufrechtzuerhalten.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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