Die Thurgauer RAV arbeiten überdurchschnittlich gut. Allerdings ärgert man sich über «falsche Anschuldigungen».
Die Ergebnisse der Wirkungsmessung 2018 im Vollzug der Arbeitslosenversicherung stellen den Thurgauer RAV ein gutes Zeugnis aus.
Mit «Wirkungsindex 105» erreicht der Thurgau im Schweizer Gesamtvergleich den zweiten Rang und damit einen Spitzenplatz. Das gute Resultat nimmt Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau, mit Freude zur Kenntnis.
Bereits 2017 erreichten die drei Thurgauer RAV Amriswil, Frauenfeld und Kreuzlingen 105 Punkte in der Wirkungsmessung des SECO. Für das vergangene Jahr 2018 liegt der Wirkungsindex für den Thurgau wiederum bei 105 – und damit deutlich über dem Schweizer Benchmark von 100.
Hohe Leistungsbereitschaft
«Es braucht ein grosses Engagement aller beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um eine so gute Leistung zu erbringen», betont Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Thurgau. Wichtig ist für ihn auch die optimale Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten AWA-Abteilungen. «Die drei Thurgauer RAV sind zwar hauptsächlich für Vollzug der Arbeitslosenversicherung zuständig, relevant sind aber auch die Arbeitslosenkasse und unsere Abteilung 'Arbeitsmarktliche Massnahmen'.»
Tiefe Arbeitslosigkeit im Thurgau
Erfreulicherweise weist der Thurgau eine tiefe Arbeitslosenquote auf. Per 31. Mai 2019 lag sie bei 1.8 Prozent, gesamtschweizerisch bei 2.3 Prozent. «Die aktuelle Wirtschaftslage im Thurgau ist gut, dennoch bedeutet die Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz für stellensuchende Personen immer eine grosse Herausforderung», gibt Heinz Erb, Leiter RAV Thurgau, zu bedenken. «Die Beratung der unterschiedlichen Personen ist anspruchsvoll und muss leider aus Kapazitätsgründen immer unter einem gewissen Zeitdruck erfolgen.» Laut Erb gilt es immer öfters auch, Aspekte wie IV- oder Migrationsfälle zu berücksichtigen.
Mediale Angriffe
Auch wenn die Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen RAV immer wieder medienwirksam angegriffen werden – so sei es eine Tatsache, dass die Thurgauer RAV mit einer hervorragenden Leistung punkten können. So gut, dass Bundesrat Guy Parmelin mit einem Schreiben an die Regierung zu diesem Resultat gratuliert hat. Für AWA-Amtsleiter Daniel Wessner ist klar: «Wir sind bestrebt, optimale Arbeit zu leisten und uns bei einem allfälligen Fehler weiter zu verbessern.» Was ihn aber ärgert, sind falsche und anonyme Anschuldigungen, die immer wieder in verschiedenen Medien auftauchen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Stellenmeldepflicht SMP erfolgen nicht selten seiner Ansicht nach politisch motivierte Aussagen oder gar Kampagnen.
Die SMP wurde vom nationalen Parlament zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative eingeführt. Die RAV mussten in Zusammenarbeit mit dem SECO den Vollzug übernehmen. «Die eigentliche Aufgabe der SMP oder dem 'Inländer-Vorrang' wird allerdings oft verkannt. Ziel ist nicht die möglichst schnelle Vermittlung von Schweizerinnen und Schweizern an Arbeitgeber, sondern die nachhaltige Besetzung einer neuen Stelle mit möglichst einer in der Schweiz ansässigen Person», stellt Wessner klar. Diesbezüglich pflegt der Arbeitgeberservice der RAV Thurgau gemäss RAV-Leiter Heinz Erb einen ausserordentlich guten direkten Kontakt zu den Thurgauer Unternehmen und könne deshalb auch in dieser Beziehung punkten.
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