Das grosse Schaufenster ist hinter einem Rollladen verschwunden. Im Walzenhauser Unterdorf ist Stille eingekehrt, und nur noch der Schriftzug «Metzgerei Heis» erinnert an die letzte von einst sechs Metzgerei-Ladengeschäften in der Gemeinde.
In allen drei Ortsteilen von Walzenhausen – früher Rhoden genannt – gab es Metzgereien: Im Platz die beiden mit Restaurants kombinierten Betriebe «Landhaus» und «Löwen», im Dorf die beiden ebenfalls Restaurants aufweisenden Fleischfachgeschäfte «Kreuz» und «Sonnenberg» sowie die Metzgerei in der Lachen. Einziger überlebender Betrieb war die Metzgerei Heis im Unterdorf, die Ende März ihre Tore schloss.
Bis 1911 befand sich im stattlichen, um das Jahr 1850 erbauten Haus im Unterdorf nebst der Metzgerei auch die Wirtschaft Ochsen. Weitergeführt wurde ab diesem Zeitpunkt lediglich die Metzgerei, die in den Jahren des Zweiten Weltkriegs vom Ehepaar Karl und Annemarie Meier-Popp geführt wurde. Ab Anfang der 1950er Jahre folgte Familie Müller, und von 1967 bis 1997 führten Jakob und Elsi Zuberbühler-Frehner und Sohn Fredi das Geschäft. Dann übernahmen Herbert und Vroni Heis den blühenden Betrieb, den sie nun aus Altersgründen und wegen fehlender Nachfolge aufgegeben haben.
Im Walzenhauser Unterdorf ist es still geworden, und nur noch der Schriftzug an der Fassade erinnert an das letzte Metzgerei-Fachgeschäft von Walzenhauen. Bild und Text: Peter Eggenberger
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